Asiatische Instrumente aus China, Thailand, Taiwan, Vietnam und der Mongolei
Asien ist mit einer Landfläche von fast 45 Millionen Quadratkilometern der flächenmäßig größte Kontinent und weist von allen Kontinenten die mit Abstand größte Bevölkerung auf. Aktuell leben 4,5 Milliarden Menschen in Asien, das ist mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung!
Da Asien so riesig und bevölkerungsreich ist, wurden dort auch eine Unzahl an Instrumenten erfunden. In diesem Artikel können wir gar nicht alle beschreiben, aber immerhin die wichtigsten. Beachte, dass die asischen Kulturen nicht westlich sind, weshalb dort teilweise ganz andere Instrumente bekannt sind wie in Europa, Australien oder den Amerikas. Die allermeisten asiatischen Instrumente kennt in Europa fast niemand.
Wir setzen uns nun mit Instrumenten von vier Ländern auseinander: China, Thailand, Taiwan, Mongolei und Vietnam. Instrumente aus asiatischen Ländern, die weiter westlich Verwendung finden, besprechen wir hier nicht, dazu gibt es auf musik-zubehoer.com weitere Artikel:
30 indische Musikinstrumente: Alghoza, Idakka, Maddale, Kanjira…
Einige koreanische Schlägel-Trommeln aus Korea, wie Janggu, Sogo und Nogo.
Chinesische Instrumente
China ist nach Russland das größte Land Asiens, es sind mehr als 70 traditionelle Instrumente bekannt. Manche davon sind Variationen anderer Instrumente, andere ziemlich einzigartig.
Yongzhong: Das wichtigste der asiatischen Instrumente?
Eine riesige Glocke aus Bronze, die vor über 2000 Jahren während der Zhou-Dynastie verwendet wurde.
Der Name „Yongzhong“ ist aus zwei Wörtern zusammengesetzt: Eine Zhong ist einfach eine Glocke, „Yong“ bedeutet Griff. Also eine Glocke mit Griff, damit man das Objekt aufhängen oder halten kann.
Charakteristisch für die Yongzhong sind die „Warzen“, hervorstehende Metallteile, die an abgenutzte, große Schrauben erinnern. Sie befinden sich in der oberen Hälfte der Glocke und sind in drei Reihen untereinander angeordnet.
Ein ganzes Glockenspiel besteht aus mehr als ein Dutzend der Glocken.
An der unteren Seite finden wir nicht selten mythologische Verzierungen vor. Da ist es kein Wunder, dass die Glocken im alten China auch in Gräber gelegt worden sind, um die Verstorbenen zu huldigen.
Gleichzeitig war es keines der asiatischen Instrumente, das irgendjemandem vorbehalten war. Einfache Menschen wie Bauern hatten eine Yongzhong und konnten sie im Alltag benutzen.
Gehalten wird die Yongzhong mit einem langen Metallstiel. Manchmal ist dieser durch einen kleinen Griff ersetzt, der einem Korbgriff ähnelt.
Suona: Eine Blasvariante
Ein Doppelrohrblattinstrument, das vor allem in östlichen Teilen von China verbreitet ist. Es stammt ursprünglich aus Persien, wurde aber schon nach China gebracht, bevor in Europa das Mittelalter (500 – 1492) anbrach, nämlich im 3. Jahrhundert in der Han-Dynastie. Von dieser frühen Verwendung zeugen Malereien in alten Tempeln.
Manchmal besteht der Schallbecher aus Metall und das Rohr mit den Grifflöchern aus Holz. Es gibt aber auch Varianten, die in einem Materialstück hergestellt sind.
Asiatische Instrumente: Die Länge der Suona variiert von Modell zu Modell, teilweise extrem. Manche Suonas sind 10 Zentimeter kurz, andere 1,5 Meter lang.
Eine Suona hat 7 Grifflöcher. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts hat die Suona mechanische Klappen, womit alle Töne auf der chromatischen Tonleiter spielbar sind. Außerdem sind alle möglichen Arten von Trillern möglich, wie Fingertriller, Zungentriller, Zahntriller oder Lufttriller.
Die Suona wird bei Festen und Veranstaltungen sowie in der Volksmusik verwendet, auch in der Militärmusik.
Erfahrene Suona-Spieler können ihr Instrument in zahlreichen Tönen erklingen lassen. Manchmal hört es sich nach einem Donner an, ein andermal wie Wolfsgeheul.
Asiatische Instrumente: Eine der Streich-Varianten
Die Zhuihu ist ein einfaches Instrument. Ihr Steg ist etwas länger als der Bauch eines ausgewachsenen, 1,80 Meter großen Mannes.
Die Zhuihu kommt in chinesischen Opernstücken vor. Da sie nicht so laut ist, hört man das Instrument auch zur Begleitung von Erzählungen und Dichtungen. Wie viele Streichinstrumente hat auch die Zhuihu keine Bünde.
Asiatische Instrumente aus Thailand
Ang Kuy: Was ist das für ein asiatisches Schüttelinstrument?
Auf einem Rahmen sind zahlreiche Bambusrohre angebracht, die beim Schütteln einen schönen Krach erzeugen. Wir können das Objekt daher als Schlag- oder Schüttelinstrument bezeichnen (Perkussion).
Phin Pia
Ein Stabzither, der im Norden von Thailand bekannt ist. Er besitzt 2 – 5 Saiten, es gibt auch eine Variante mit nur einer Saite.
Der Körper der Phin Pia ist nach oben hin ein wenig gebogen, weshalb die Saiten nicht parallel zum Körper verlaufen, sondern etwas schief abstehen. Unten befinden sich die Stimmwirbel, gegenüber der Saiten außerdem eine Bronzeschüssel.
Chakhe
Der Zither ist in Thailand bekannt, aber auch in Kambodscha. Der Holzkörper hat die Form eines Krokodils, auch die Größe ist vergleichbar mit der des Kaltblüters. Schließlich stehen die 11 Bünde „stachelig“ ab und sind 2 – 4 Zentimeter hoch.
Nicht alle Saiten des asiatischen Instruments bestehen aus dem gleichen Material: die unterste besteht aus Metall, die anderen aus weicheren. Man schlägt die Saiten mit einem Plektrum an.
Taphon
Eine fassförmige Trommel. Wobei sie nicht so robust wie ein Fass ist, da nur einfache Pflanzenfasern die beiden Seiten des Taphons verbinden. Da kommt der Hartholz-Körper gar nicht so sehr zum Vorschein. Tatsächlich ist es eine zweiseitige Trommel, wobei die beiden Spielflächen unterschiedlich groß sind und verschiedene Töne erzeugen können.
Das Taphon begleitet Blasensembles, aber auch in der Volksmusik findet es Verwendung.
Asiatische Instrumente aus Taiwan
Politische gesehen ist Taiwan ein Konfliktherd: die Chinesischen beanspruchen die Insel für sich, während die Amis damit nicht einverstanden sind. Tatsächlich ist die taiwanesische Kultur stark von der chinesischen geprägt, weshalb die dort gespielten Instrumente meist auch auf Festland-China bekannt sind, zumindest im Südosten des Landes. Ich habe dennoch versucht, hier 4 Instrumente darzustellen, die den Chinesen insgesamt weniger bekannt sind, sondern charakteristisch für Taiwan sind.
Daguangxian
Ein tief klingendes Streichinstrument, das in Taiwan und Südostchina zum Einsatz kommt. Es wird aus Holz hergestellt.
Es gibt weitere Bezeichnungen in den chinesischen Sprachen:
Datongxian
Guangxian
Daguanxian
Die Saiten bestehen aus Stahl oder Seide.
Der Korpus des Instruments erinnert an eine Trommel, da die Oberfläche des Korpus heller aussieht. Er ist sehr klein. Aus folgenden Materialien besteht das asiatische Instrument typischerweise:
Stimmwirbel: Buche
Steg und Bogen: Bambus
Hals + Korpus: Screwpine
Decke: Parasol
Man spielt die Daguangxian im Sitzen und stellt sie gerade auf dem linken Oberschenkel auf. Das Griffbrett wird mit der linken Hand gehalten, damit das Instrument nicht herunterfällt. Um einen Ton zu erzeugen, streicht man die Saiten mit dem langen Bogen an, und zwar an der Stelle zwischen Korpus und Griffbrett. Der Bogen ist in etwa so lang wie das Instrument.
Lubuw
Taiwanesische Ureinwohner spielen diese Maultrommel. Sie ist Jahrtausende alt, wird allerdings nur noch von wenigen Menschen gespielt.
Die Lubuw kann man selber herstellen, doch es nicht einfach, das asiatische Instrument zu spielen. Man nimmt ein langes, stabiles Holzstäbchen, reißt mehrere längliche Löcher ein und fädelt ein Seil ein. Zum Spielen wird das Instrument mit einem Strick gezupft und mit den Lippen gepfiffen, was sie zu einem Aerophon macht.
Hochwertige Lubuws bestehen aus Metall.
Lubuws findet im Rahmen von Beerdigungen Verwendung, auch während der Jagd.
Yueqin: Die chinesische Mondgitarre
Die chinesische Yueqin hat einen runden Korpus und vier Saiten (und ziemlich lange, abstehende Stimmwirbel).
Die taiwanesische Mondgitarre besitzt nur zwei oder drei zupfbare Saiten, außerdem ist ihr Hals länger (so genannter südlicher Stil).
Der Resonator des asiatischen Instruments hat einen Durchmesser von etwa 30 Zentimetern. Vom Steg bis zum Hals ist er jedoch kürzer oder in etwa gleich lang.
Das Instrument unterstützt den taiwanesischen Gesang, auch in der Volksmusik spielt es eine bedeutende Rolle.
Yangqin
Ein Hackbrett mit rechteckiger, leicht trapezförmiger Oberfläche. Die Saiten bestehen aus Seide oder Bronze, seit der jüngeren Neuzeit auch aus Stahl. Wobei damit der weiche, charakteristische Klang verloren geht. Auf dem Yanggin sind nicht selten mehr als 100 Saiten aufgespannt. Das Instrument besitzt drei bis fünf Brückenreihen. Auf jeden Fall dabei sind Tenor- und Bassbrücke sowie die chromatische Brücke.
Das Instrument ist in China und auf Taiwan bekannt, es ist jedoch allgemein anerkannt, dass es nicht von dort stammt. Möglicherweise stammt es aus dem Mittleren oder Nahen Osten.
Asiatische Instrumente aus der Mongolei
Vielen asiatischen Instrumenten aus der Mongolei wird eine „tierische“ Bedeutung beigemessen. Das heißt, dass Teile des Instrumentenkörpers ein Tier darstellen, etwa ein Rabe, eine Ziege oder ein Pferd. Tasteninstrumente werden in der Mongolei selten gespielt, aber Rasseln, Trommeln, Streichinstrumente und Zither.
Morin Khuur: Die bekannte Pferdekopfgeige aus der Mongolei
Ein relativ einfaches Streichinstrument mit zwei Saiten. Die längere Saite besteht aus den Haaren eines Hengstes, die kürzere aus denen einer Stute. Es ist notwendig, die beiden Saiten regelmäßig zu kämmen. Der Korpus ist kastenförmig mit trapezförmiger Oberfläche und besitzt wie die Geige zwei f-Löcher links und rechts von den Saiten. Der Kopf ist nicht das Ende vom Objekt, denn das Ende bildet ein kleiner Pferdekopf, der auch für einige andere mongolische Saiteninstrument charakteristisch ist.
Der Bogen des asiatischen Instruments besteht aus Weidengerte, aber die Saiten werden mit Pferdeschwanz- oder Schachtelhalmhaaren angestrichen. Mit dem Bogen ist es möglich, auf dem Instrument sehr lange Töne zu erzeugen.
Die Morin Khuur eignet sich zum Spielen von mehrstimmiger Musik, da Bordun- und Melodiesaite gleichzeitig gestrichen werden können.
Der Legende nach soll der mongolische Schäfer Namjil der Kuckuck von seiner Geliebten ein magisches, fliegendes Pferd bekommen haben. Mit diesem reiste er heimlich zu seiner Geliebten. Als seine Frau das herausfand, tötete sie das Pferd. Dann baute der trauernde Schäfer ein Instrument aus den Körperteilen des toten Tieres.
Nach einer anderen Legende tötete ein Mann das weiße Pferd des Jungen Sükhe. Der Geist des Pferdes erschien Sükhe im Traum. Er vermittelte ihm die Botschaft, ein Instrument aus dem Körper des Pferdes zu bauen.
Wir wissen nicht, wann das asiatische Instrument erfunden wurde, Forscher vermuten seinen Ursprung weiter im Westen (Sirbirien oder Kirgisistan). Vor Urzeiten spielte man es noch mit der Hand, außerdem hatte der Korpus an der Saite Löcher, keine f-Löcher an der Oberfläche wie heute. Die f-Löcher verbreiteten sich in den 70ern im Instrumentenbau, vorher waren die Löcher an der Rückseite.
Yatga
Ein Wölbbrettzither mit typischerweise 21 Saiten. Die Yatga besitzt einen gewölbten Körper (von der ersten bis zur letzten Saiten aus gesehen und umgekehrt). Von links nach rechts wird er langsam höher. Die Länge des asiatischen Instruments beträgt mehr als anderthalb Meter.
Früher hatte der Zither 10 oder 12 Saiten. 10 Stück für die einfachen Bürger, 12 für die Mächtigen.
Da die Yatga so viele Saiten hat, sind sie oft in verschiedenen Farben eingefärbt.
In Märchen kommen Yatgas mit fast 1 000 Saiten vor, wobei das nie realisiert wurde.
Manche Saiten bestehen aus Tierdarm, andere aus Haaren.
Tovshuur
Auch bekannt als Topshuur oder Tovshuur.
Die Tovshuur ist eine einfache mongolische Laute, typischerweise mit zwei oder höchstens drei Pferdehaar-Saiten. Das Instrument hat ein dünnes Griffbrett ohne Bünde, es ist also ein wenig schwierig, sich zurechtzufinden und die richtige Position zu finden. Am Kopf der Tovshuur finden wir logischerweise zwei Stimmwirbel (da das Instrument nur zwei Saiten hat, „Fa“ und „Si“). Im Vergleich zu westlichen Saiteninstrumenten, bei denen die Saiten parallel zum Korpus verlaufen, erscheint der Kopf eigenartig und seltsam. Teilweise ist er geschwungen und soll einen Ziegenkopf darstellen, ein andermal ist er ziemlich eckig. Der Korpus des asiatischen Instrumentes hat ein rundes oder ovales Erscheinungsbild, selbst eckige Resonanzkörper gibt es (rautenförmig oder rechteckig). Außerdem ist das Schallloch sehr klein, manchmal bekommen wir mehrere kleine Löcher zu sehen. Generell ist es nicht viel breiter als der Abstand zwischen den zwei Saiten, es hat also einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter.
Manchmal werden Korpus und Griffbrett aus einem Stück Holz geschnitzt. Es gibt auch Varianten, bei denen man das Griffbrett hinterher am Korpus montiert hat. Der Holzkorpus kann so belassen werden oder ist wahlweise mit Tierhaut bespannt.
In der Mongolei findet das Instrument vielfach zu spirituellen Zeremonien und Festen Verwendung.
In der Mongolei bekommst du das asiatische Instrument günstiger, in Europa musst du 400 bis 600 Euro dafür bezahlen. Willst du die Tovshuur vor Ort kaufen, wirst du lange ein Geschäft suchen müssen, das sie verkauft. Im Internet gibt es einige Plattformen, wie Etsy oder Reverb.
Shigshuur
Eine Rassel aus Kuhhorn. Man misst ihr mystische und spirituelle Kräfte bei und benutzt sie, um Energie zu transportieren.
Limbe
Eine Querflöte, die von Nomaden gespielt wird. Sie besteht traditionellerweise aus Holz, heute lassen sich auch Kunststoff-Modelle erwerben.
Die Limbe ist nicht zu unterschätzen, sie ist 64 cm lang und hat sechs Grifflöcher.
In der Regel wenden Limbe-Spieler die Zirkularatmung an: sie haben die Wangen aufgeblasen, wenn sie einatmen und bekommen durch das Ausblasen der Luft aus dem Mund noch Töne hin.
Vorläufer der Limbe sind aus der Jungsteinzeit bekannt. Querflöten sind etwa 4 000 Jahre alt und stammen vermutlich aus China.
Vietnamesische Instrumente
Vietnam ist das Land der Sonne. Dort finden zahlreiche Saiten- und Schlaginstrumente Verwendung. Schon vor Jahrtausenden: Erfahre gleich was über die vielleicht schwerste Trommel, die es je gab!
Dan Bau
Damit bezeichnet man einen Stabzither, er besteht aus Bambus oder neuerdings auch aus Holz. Die Dan Bau kommt in der Volksmusik zum Einsatz.
Die Saiten der Dan Bau werden üblicherweise mit einem Plektrum angezupft, mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand. Tatsächlich handelt es sich um ein einsaitiges asiatisches Instrument.
Der Stab des Zithers ist an der linken Seite des Korpus aufgebaut. Drückt der Spieler ihn weiter nach links von den Saiten weg, wird der Ton höher. Wird er hingegen in Richtung der Saiten bewegt, führt dies zu einer Vertiefung des Tones. Dies sorgt für einen bezaubernden Vibrato-Effekt.
Die Länge des Zithers beträgt einen Meter. Der Körper sieht ein wenig wie ein Kürbis aus. „Dan Bau“ ist vietnamesisch und heißt tatsächlich Kürbiszither.
Die ältesten schriftlichen Zeugnisse über die Dan Bau sind etwa 250 Jahre alt. Allgemein anerkannt ist jedoch ein viel höheres Alter des asiatischen Instruments.
Die Dan Bau ist ein Soloinstrument, zur Begleitung lyrischer Erzählungen, auch in der Volksmusik wird sie seit Jahrhunderten verwendet. Seit es Verstärker gibt, hat sie jedoch auch Einzug in „elektronische“ Musikarten erhalten, wie Rock oder Pop. Zu diesem Zweck wechselt man die Seiden-Saite mit einer Metallsaite aus.
Dong-Son-Trommel
Ein Zeugnis der eisenzeitlichen Dong-Son-Kultur. Als sich diese Kultur herausbildete, ging gerade die Bronzezeit zu Ende, weshalb die Trommel aus Bronze bestand. Daher waren die Instrumente auch extrem schwer, bis zu 100 Kilogramm. Sie wurden mittels des Wachsausschmelzverfahrens hergestellt. Das hohe Gewicht lag übrigens auch an der Größe des Objekts: ein erwachsener Vietnamese aus der Bronzezeit ist nur wenig größer!
Das asiatische Instrument besteht aus drei Teilen: Kopf, Lauf und Bein. Es gibt zahlreiche Modelle, wobei die meisten Trommeln mit Mustern verziert sind. Diese in das Bronze-Metall eingravierte Kunst ist ein Zeugnis dafür, wie der Alltag in der damaligen Zeit ablief. Man sieht dort wandernde Kamele, Menschen beim Arbeiten auf Reisfeldern und tanzende Frauen.
Die Oberfläche der Trommel ist mit kleinen und großen Kreisen verziert. Je nach Modell sieht dieses Muster ein wenig anders aus, wobei sich in der Mitte ein 14- bis 18-zackiger Stern befindet, manche würden das auch als Sonne bezeichnen. Tatsächlich nahm die Sonne in der Dong-Son-Kultur eine wichtige Stellung ein und wurde als mächtigste aller Geister angesehen.
Zwischen den Kreisen sind die Verzierungen, die Menschen, Tiere, aber auch einfache Muster darstellen. Bei der Ngoc-Lu-Trommel finden wir von außen nach innen folgende Typen:
– Äußerster, größter Ring: Vögel
– Zweiter Ring: Vögel + weitere Tiere
– Dritter Ring: Alltag und Rituale (die Tätigkeiten der Menschen)
– Vierter Ring: geometrisches Muster ohne Leben
Die Dong-Son-Trommel wurde im Zuge archäologischer Ausgrabungen bekannt, und zwar schon im 18. und 19. Jahrhundert. Das asiatische Instrument stammt zwar aus dem Gebiet des heutigen Vietnam, wurde jedoch durch Handels- und Wanderbewegungen auch in die heute bestehenden Staaten Osttimor, Neuguinea, Thailand, Burma, Laos, Malaysia und Kambodscha getragen. Und zwar zu einer Zeit, als sie das Han-Reich ausdehnte. Die meisten Trommeln wurden allerdings in Vietnam gefunden, etwa 300 an der Zahl.
Interessant: Auf Modellen, die häufiger in Küstennähe gefunden werden, finden wir häufiger Fische und andere Meerestiere auf der Spielfläche, außerdem Boote, Frösche und Kröten.
Die Interpretation von Beschaffung der Dong-Song-Trommel und deren Verzierungen ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Die Wissenschaftler sind sich bis heute nicht einig, weshalb es zu Auseinandersetzungen kommt, da jeder Forscher von seiner Theorie überzeugt ist.
Dan Nhi
Eine vietnamesische Spießgeige mit zwei Saiten. Ihr Korpus besteht aus Hartholz und ist mit Schlangenleder überzogen. Früher aus Seide hergestellt, bestehen die Saiten mittlerweile zumeist aus Metall. Sie sind in C und D, F und C oder C und G gestimmt. Das Haar des Holz- und Bambusbogens besteht aus Rosshaar.
Es gibt verschiedene Spieltechniken, wie Staccato, Vibrato und Vibrato, improvisiert werden kann mit Trillern, schnellen Läufen und Glissado.
In Südchina ist ein ganz ähnliches Instrument bekannt, das Dan Erhu.
Sao Truc
Diese Bambusflöte wird gehalten wie eine Querflöte. Sie ist etwa einen halben Meter lang und 1,5 – 2 cm breit und hat 6 – 10 Grifflöcher. Weiter unten finden wie ein zusätzliches Resonanzloch vor.
Die Sao Truc besitzt kein Mundstück, der Spieler bläst einfach in das oberste Loch. Im Gegensatz zu den Grifflöchern ist dieses übrigens oval und nicht ganz kreisförmig.
Wie die Geige ist es also ein einfach aufgebautes Instrument. Dennoch ist es eine echte Herausforderung, das asiatische Instrument zu meistern. Man muss genau wissen, in welchem Winkelverhältnis die Sao Truc zum Mund steht, da kleine Veränderungen auch den Klang verändern. Auch für das Abdecken der Löcher musst du erst einmal ein gutes Gefühl entwickeln, das du nur mit viel Üben herausbilden kannst.
Die Sao Truc wird bei alltäglichen und gewöhnlichen Tätigkeiten gespielt, zum Beispiel einfach zur Freizeit oder während der Arbeitspause. Heute findet die Sao Truc auch auf öffentlichen Veranstaltungen Verwendung.
Dan Tranh
Ein Wölbbrettzither in relativ hoher Stimmung. Auf dem Korpus sind 16 Stahlsaiten aufgespannt. Der Zither ist mehr als einen Meter lang.
Steg und Stimmwirbel bestehen aus Hartholz, der Korpus wird aus ostasiatischem Paulowinaholz gefertigt.
Die Dan Tranh ist typischerweise solo zu spielen. Man kann es mit dem Bogen spielen oder die Saiten mit den Fingern anzupfen.
Manche Saiteninstrumente können unterschiedlich viele Saiten haben. So gibt es Zither mit 12 oder 60 Saiten. Manche Harfen besitzen 20 Saiten, andere 70. Die Evolution der Saitnanzahl ging bei der Dan Tranh sehr schleppend voran. Vor 700 Jahren hatte sie erst 14. Es dauerte mehrere Jahrhunderte, bis man sich dazu entschied, die Saitenanzahl auf 15 zu erhöhen. Die Erhöhung auf 16 Stück dauerte in etwa genauso lange. Vielleicht wird das asiatische Instrument in 800 Jahren 18 Saiten besitzen?
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