10 exotische Instrumente mit außergewöhnlichen Namen

Exotische Instrumente gibt es ziemlich viele. Manche davon sind riesengroß und befinden sich unter der Erde. Andere überragen jedes Gebäude einer kleinen Gemeinde.

Die Wheelharp: das klavierbetriebene Saiteninstrument

Wheelharp: Exotische Instrumente, ganz dabei?

Die Radharfe ist ein faszinierendes Instrument.

 

Es besitzt etwa 30 bis 50 Tasten. Außerdem hat es zwei Pedale.

 

Das eine Pedal versetzt den Körper in Rotation.

 

Bei der radialförmigen Wheelharp sind die Tasten in einem Halbkreis angeordnet, was die Spielbarkeit erschwert. Es gibt aber auch Modelle mit einer geraden Tastatur.

 

Die Wheelharp wurde 2013 von Mitchell Manger und Jon Jones vorgestellt. Auch Leonardo da Vinci erfand vor fast 1 000 Jahren ein tastenbetriebenes Saiteninstrument, die Viola Organista. In den folgenden Jahrhunderten sollte die Idee einige weitere Instrumentenbauer inspirieren.

 

Doch welches Saiteninstrument hat schon 61 oder mehr Saiten? Selbst die Harfe besitzt nur 45 Stück.

 

Die Radharfe ist auch für die Studiomusik geeignet, da sie lebhafter klingt als eingespielte Samples.

Exotische Instrumente mit Bogen + Saiten: Die Crwth

Eine walisische Leier mit rechteckigem, hohlem Korpus und 6 Saiten. Sie findet heute kaum noch Verwendung, wir können sie daher schon zu den historischen Musikinstrumenten zählen. Zumal es nur noch wenige Exemplare gibt, die in britischen und amerikanischen Galerien, Museen und Bibliotheken ausgestellt sind. Vereinzelt finden Nachbauten statt.

 

Im frühen Mittelalter fand die Crwth bereits in Wales Verwendung, wobei sie noch nicht diese große Griff-Fläche hatte. Die kam erst im 17. Jahrhundert hinzu. Außerdem hatte sie nur 3 Saiten. Sie ist schon immer ein recht simples Instrument gewesen. An der Oberfläche des Korpus befinden sich typischerweise zwei kleine Löcher.

 

Eine Besonderheit des exotischen Instruments: Die vier rechts liegenden Saiten sind gerade vom Korpus bis zum Ende des Halses gespannt. Die zwei linken zweigen ein wenig ab, sind also leicht schräg verlegt (in Halsrichtung nach links). Folgende Töne kann die Crwth spielen (von links nach rechts):

 

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In den letzten 50 Jahren wurden immerhin 2 Alben mit Crwth-Musik veröffentlicht. Eines davon ist sogar nach dem Instrument benannt.

Didgeridoo (sprich: Didscheriduu)

Dieses Instrument haben australische Aboriginies erfunden. Es zählt zu den Blechblasinstrumenten, da die Lippen während dem Anspielen flattern. Wobei es auf dem Grundton geblasen wird.

 

Das Didgeridoo besitzt kein Mundstück. Der Rohreingang, in den hineingeblasen wird, ist allerdings mit Wachs überzogen.

 

Die australischen Ureinwohner spielen mit einem exotischen Instrument aus Eukalyptusholz. Wobei sie ihn nicht einmal auszuhöhlen brauchen, da er von Termiten zerfressen wird. Manchmal wird auch Bambusrohr oder sogar Glas und PVC-Rohre verwendet.

 

Das Instrument ist vielleicht schon 40 000 Jahre alt, mindestens jedoch 1 500. Man hat 1,5 Jahrtausend alte Felsgemälde in Nordaustralien entdeckt, auf dem es abgebildet ist.

 

Aber es handelt sich nur um ein einfaches Rohr ohne Löcher. Manchmal gibt es den Takt an, wird jedoch in der Regel „solo“ gespielt.

 

Man bekommt mit der Didgeridoo jedoch alle ganzen Töne hin. Modelle in den Tonarten D und E sind die einfachsten.

 

Am ähnlichsten kommt das Didgeridoo der Maya-Trompete.

 

Langsame italienische Musik Überblick

Kastagnetten: exotische Instrumente, aber auch gewöhnlich

Ein Instrument, das in Spanien und lateinamerikanischen Ländern während Volkstänzen Verwendung findet sowie bei spanischer klassischer Musik.

 

Es gibt die unterschiedlichsten Kastagnetten-Varianten. Welches Modell gespielt wird, hängt unter anderem von der spanischen Region ab. Manchmal ist eine Kastagnette einfach eine Klapper aus Holz oder Metall mit einem Durchmesser von weniger als zehn Zentimetern. Moderne Kastagnetten bestehen auch aus Glasfaser. Es gibt auch Varianten, die mit einem Stock gehalten werden („Stielkastagnetten“).

 

Die große Variante wurde erst im 20. Jahrhundert populär.

 

Die beiden Muscheln werden beim Spielen mit einer Hand gehalten, wobei die Daumen oder der Mittelfinger in der Schnurschlaufe stecken.

 

Das eine Plättchen ist größer als das andere, womit ein tieferer und ein höherer Ton miteinander verschmilzt.

 

Die Plättchen sind konvax. Werden sie zusammengedrückt, bilden sie einen Hohlraum. Nur die Ränder erzeugen den Klang.

 

Bereits im Barock befassten sich klassische Komponisten mit dem doch eher exotischen Instrument. Bei Santiago de Murcia unterstützte das Percussionsinstrument den Takt. Auch bei Luigi Boccerini und Richard Wagner fand das Instrument Beachtung. Und Joaquin Rodrigo schrieb die „zwei spanischen Tänze“, aber für mexikanische Flammengos.

 

Im alten Ägypten dienten Kastagnetten dem Licht, um böse Geister fernzuhalten.

 

Kastagnetten sehen aus wie Kastanien, daher wohl der Name. Manche vermuten hingegen, die Bezeichnung käme vom arabischen Wort „kas“, was Handklapper bedeutet. Schließlich ähnelt die Form der zusammengedrückten Plättchen auch einer Birne.

 

Vom alten Ägypten sollen die exotischen Instrumente vor 3 000 Jahren nach Phönizien gekommen sein, also in den Mittleren Osten. Da die Phönizier mit den Bewohnern der iberischen Halbinsel Handel trieben, gelangten sie über den Umweg von Osteuropa aus auch dorthin.

 

Eine andere Theorie kommt zum Schluss, das altägyptische Instrument habe seinen Weg über Marokko nach Spanien gefunden. Diese These erscheint naheliegender, wenn man bedenkt, wie schmal die Straße von Gibraltar ist.

 

Auf jeden Fall wurden Kastagnetten erstmals im alten Ägypten verwendet. Ob sie nun über Marokko oder Osteuropa nach Spanien kamen, weiß keiner mit Sicherheit.

Sharpsichord

Was unterscheidet das Sharpsichord von Kastagnetten? Mit Sicherheit das Gewicht und die Größe. Und eigentlich alles andere. Die einzige Gemeinsamkeit besteht darin, dass beides exotische Instrumente sind.

 

Das Sharpsichord wurde vom kreativen Bildhauer Henry Dagg erfunden. Dagg ist auch der Erfinder der Nadeltrommelharfe und ließ von 2012 bis 2016 die „Musiktore des fliegenden Schweins“ errichten.

 

Das Sharpsichord besteht ganz aus Stahl und ist noch größer als eine Orgel. Die Nadeltrommelharfe funktioniert wie eine Spieluhr. Die Wirbel sind in mehr als 10 000 Löchern eingelassen. 

 

Die Kosten für den Bau des Sharpsichords beliefen sich auf über 100 000 Euro.

Exotische Instrumente - was will man da mehr als dieses Bild?

SINGING RINGING TREE

Exotische Instrumente: Wer will dieses Objekte da nicht ausnehmen?

Bild steht unter der GFDL Lizenz.

Ebenfalls ein englisches Instrument – und noch größer als das Sharpsichord! Irgendwie sieht es gar nicht aus wie ein friedlicher, singender Baum, sondern eher nach ganz vielen Kanonen …

 

Der singende, klingende Baum steht mitten in der Landschaft, in der Grafschaft Lancashire in der Gemeinde Burnley. Es wurde 2006 eingeweiht; damals hielt man ein solches Kunstwerk für sehr modern.

 

Die zahlreichen Rohre bestehen aus verzinktem Stahl. Die Elemente zweigen in die verschiedensten Himmelsrichungen ab, da der Wind aus unterschiedlichen Richtungen kommen kann. Die Entwickler des Singing Ringing Trees waren davon überzeugt, dass immer dann ein pfeifendes Geräusch zu hören sein wird, wenn der Wind weht. Wie sich hinterher herausstellte, ist dies jedoch nicht der Fall. Und keiner weiß, wieso. Dennoch muss das Projekt nicht als gescheitert angesehen werden: es lockt auch noch 2024 zahlreiche Touristen nach Burnley.

 

Die Idee des exotischen Instruments wurde aus einem Märchen entnommen, in dem ein Prinz einen singenden Baum finden muss, um das Herz der hochmütigen Prinzessin zu erobern. Wobei dies alleine nicht ausreichte, da sich die Prinzessin noch vor Sonnenuntergang in ihn verlieben musste.

 

2017 wurde ein Singing Ringing Tree in den USA fertiggestellt, der ganz ähnlich aussieht wie jener in Westengland. Diese Skulptur ist aber weniger ländlich gelegen, sondern befindet sich am Rande der Großstadt Austin. Außerdem befindet sich irgendwo in der saudischen Wüste ein Singing Ringing Tree.

Exotische Instrumente: Das The Great Stalacpipe Organ auf Platz 1?

Dieses Instrument besitzt eine Fläche von circa 200 x 200 Metern. Es ist nicht tragbar und liegt in den Tiefen einer Höhle. Die riesigen, natürlichen Stalagtiten werden zur Erzeugung der unterschiedlichen Töne angeschlagen.

 

Die Stalagtiten-Pfeife hat ziemlich viele Tasten. Es sind vier Klaviaturen übereinander mit insgesamt 352 Tasten angeordnet! So viele hat nicht einmal der größte Konzertflügel. Ein komplexes System aus Metallstäben verbindet die Tasten mit den Stalagtiten, die mit Hämmerchen angeschlagen werden.

Hydraulophon: Eine besondere Art des Erzeugens von Tönen

Die Töne werden bei diesem exotischen Instrument mithilfe von Wasser erzeugt, also hydraulisch. Auf der Schiene befinden sich zahlreiche Düsen, aus denen Wasser strömt. Die kann man zudrücken, womit unterschiedliche Töne entstehen.

 

Es gibt üblicherweise zwei Arten der Tonerzeugung. Blasinstrumente erzeugen Töne durch den einströmenden Klang (gasförmig). Dagegen werden die festen Saiten einer Gitarre angeschlagen. Und das Hydraulophon erzeugt eben Töne durch flüssige Materie.

 

Der Klang des Hydraulophons wird als besonders beruhigend empfunden. Man meint beim zuhören, die Töne kämen aus einer ganz anderen Welt. Sie klingt wie das ferne Warnsignal, das von heranrollenden Zügen benutzt wird, bevor die Schranken vor den Schienen heruntergelassen werden.

 

Ein Spieler des Instruments nennt man Hydraulikist, Hydrauliker oder Hydraulikerin.

 

Der Erfinder des Hydraulophons ist der Informatiker Steve Mann. Er erkannte schon in seiner frühen Kindheit, dass der Welt ein Instrument fehlt, das die Töne durch Flüssigkeiten erzeugt.

Shakuhachi

Die Shakuhachi zählt überall auf der Welt zu den exotischen Instrumenten, außer in Japan.

 

Es handelt sich um eine japanische Längsflöte aus Bambus mit fünf Löchern. Vier befinden sich oben, eines unten.

 

Früher stellte man die Shakuhachi aus Bambus her. Und dieses Baumaterial ist noch immer sehr beliebt, doch inzwischen kommen auch verschiedene Hölzer und hartes Gummi zum Einsatz.

 

Es gibt zahlreiche Varianten der Shakuhachi. Viele davon sind längst in Vergessenheit geraten. Das Gagaku-Modell beispielsweise schon vor tausend Jahren. Es bereitete aber den Weg für weitere Shakuhachi-Varianten, die jeweils in ihren Epochen verwendet wurden.

 

Shakuhachi-Musik war früher alles andere als exotisch oder außergewöhnlich und cool, sondern diente der Meditation. Auch traditionelle Lieder werden mit der Längsflöte begleitet. Mittlerweile gibt es auch modernere Stücke, die tatsächlich etwas exotisch klingen.

 

Wobei die Fuke-Religionsgemeinschaft ebenfalls Gefallen an der Shakuhachi gefunden hat, bereits im 17. Jahrhundert.

 

Halbtöne sind sehr schwer auf der Shakuhachi zu spielen, doch zwei Dutzend ganze Töne stehen zur Verfügung. 

Rumbarassel: Ein sehr altes exotisches Instrument

Exotische Instrumente Rumbarassel

Auch bekannt als Rumbakugeln oder Holzmaracas.

 

Die Maracas wird in Lateinamerika und auf Karibikinseln verwendet.

 

Eine Holzrassel besteht natürlich aus einer hohlen, abgeschlossenen Holzwand, meist kugelförmig oder oval, seltener auch quadratisch oder oval. Sie wird mit dem Stiel gehalten, der mit dem Korpus verbunden ist.

 

Die oft ovale oder auch quadratische Form rechtfertigt, dass wir die Maracas als exotische Instrumente bezeichnen.

 

Der Korpus besteht schlechtenfalls aus Kürbisrinde. Hochwertiger hingegen ist geöltes Maracasholz. Und dennoch bekommt man eine solche Rumbarassel für wenige Euro.

 

Die Percussionsinstrumente erzeugen beim Schütteln ein rasselndes Geräusch. Der Korpus ist nämlich mit Körnern befüllt, die man niemals zu Gesicht bekommt. Man verwendet Reis und Schrot, aber nicht allzu große Gegenstände, um das Instrument nicht von innen zu beschädigen. Auch künstliche Keramikkügelchen oder natürliche Pflanzensamen sind angesagt.

 

Je größer und härter die vielen gleichartigen Körner sind, desto lauter klingt die Rassel beim Schütteln und umgekehrt. Leichte Rasseln sind einfacher zu spielen.

 

Der Spieler hält in jeder Hand eine Rumbarassel. In der einen Hand eine kleine, in der anderen ein Modell der Standardgröße. Manchmal wird auch nur die normalgroße Rassel verwendet und dann in die andere Handfläche geschlagen.

 

Das exotische Instrument gibt den Takt eines Musikstücks an.

 

Südamerikanische Indianer glaubten, die Maracas besäße übernatürliche Kräfte. Rasseln dienten den Ureinwohnern als Unterstützung ihrer wahrsagerischen Fähigkeiten. Außerdem sollten die Menschen durch das Rasselgeräusch schneller wieder gesund werden.

 

In die Oberfläche des Korpus wurden geheimnisvolle Symbole eingraviert. Moderne Kinderrasseln aus Deutschland sind gerne auch farbenfroh und lustig gestaltet.

Theremin: Musik ganz elektrisch

Um dieses exotische Instrument zu spielen, muss man es nicht berühren.

 

Der Spieler stellt sich vor ein elektromagnetisches Feld und streckt seine Hände aus. Die gerade Antenne ist für die Manipulation der Tonhöhe verantwortlich, die gebogene für die Lautstärke.

 

Wer das Theremin erlernen will, muss nicht viel über den technischen Aufbau des Instruments wissen. Man benötigt aber ein gutes Fingerspitzengefühl, um gut klingende Stücke zu spielen. Im Übrigen könnte sich der Ton auch verändern, wenn sich der Kopf oder die Beine bewegen. Es ist also erst einmal notwendig, sich richtig hinzustellen. Und dann stehen einem auch noch die Arme im Weg, da ja die Hände den Ton erzeugen sollen…

 

Bei traditionellen Theremins wird der Ton per Radiowellen erzeugt. Es gibt aber auch moderne Lichtsensoren-Modelle. Technikbegeisterte können einen Bausatz erwerben und das Musikinstrument selber zusammenbauen.

 

Robert Moog ist ein bekannter Spieler des exotischen Instruments. Als er sich ab den 1950ern dem Bau der Instrumente widmete, gab es noch keine Bausätze dafür. Er musste sich die Schaltkreise notieren und auf dieser Grundlage mit den Materialien zurechtkommen, die er im Elektrofachgeschäft bekam.

 

Clara Rockmore war die erste Thereminspielerin, die damit vor einem größeren Publikum auftrat. Sie hatte aber auch Glück, dass sie bereits in jungen Jahren das Instrument kennenlernte. Sie wurde zwar in Litauen geboren. Doch sie wohnte 1920, als der Physik-Musiker Leon Thermen das Instrument erfand, ebenfalls in St. Petersburg. Clara Rockmore entwickelte Spieltechniken, die bis heute Konsens sind.

 

Interessante Instrumente aus Asien!