Lustige Instrumente aus Käse, Orangen und Sägen

Es gibt Schlagzeuge, bei denen die Trommeln wie der Mond aus Käse bestehen. Ein Saiteninstrument hat als Resonanzkörper sogar ein trompetenförmiges Rohr. Aus einer Gurke kannst du eine Flöte herstellen: du kannst sie aushöhlen und Löcher in die Schale reinschneiden. Es ist auch möglich, einen MaKey MaKey mit Laptop und Obst zu verbinden. Beim Drücken auf eines der Früchte entsteht so ein Ton.

Otamaton: Dieses lustige Instrument ist fast immer Massenware

Die kleinen Synthesizer sind ab 1998 von der japanischen Spielzeugfirma CUBE Works entwickelt worden, doch erst 2009 kamen sie auf den Markt.

 

Das Instrument war für Kinder entwickelt worden und ist auch sehr leicht zu spielen. Um unterschiedlich hohe Töne zu erzeugen, muss man einfach die Klappe der Kugel unten auf- und zumachen und auf den Hals drücken. Die Kugel soll tatsächlich einen Kopf darstellen: man sieht zwei Augen und ein breites, fröhliches Gesicht. Wenn das Modell dann auch noch Haare besitzt, zählt es wirklich zu den witzigen Instrumenten. Stelle dir vor, ein Mensch hätte über dem Kopf noch einen 28 Zentimeter langen Stab oder ein Horn!

Lustige Instrumente: Bei der Strohgeige
wird der Ton ganz anders verstärkt

Lustige Instrumente: Ein Mann spielt begnadet auf einer Strohgeige.

Die Strohgeige oder Strohvioline besteht nicht aus Stroh, sondern wurde nach ihrem Erfinder, dem Uhrmacher Johannes Stroh benannt, der sie 1899 veröffentlichte.

 

Es ist wirklich ein lustiges Instrument: die „Geige“ besitzt zwar ein Griffbrett, aber keinen Resonanzkörper. Wobei manchmal noch ein kleiner Korpus am Steg angebaut ist, damit das Instrument besser aussieht.

 

Die Strohgeige wird wie ein normales Streichinstrument mit dem Bogen gespielt. Es sind üblicherweise 4 Saiten vorhanden, in der gleichen Stimmung wie eine richtige Violine. Wo der Spieler die Saiten der Geige mit dem Bogen anstreicht, befindet sich eine runde Metallplatte. Die Schwingungen dieses Membrans werden wiederum in ein großes Metallrohr mit konischem Ausgang übertragen, was den Ton verstärkt. Das Rohr sieht ähnlich aus wie jedes einer Trompete oder eines Saxophons.

 

Die Strohgeige war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein wichtiges Instrument. Normale Geigen waren damals zu leise, als dass man sie für Aufnahmen hätte verwenden können. Als sich die Aufnahmetechniken verbesserten, geriet das lustige Instrument in Vergessenheit. Erst in den 70ern fingen Angehörige der Roma-Volksgruppe in Rumänien und Ungarn wieder an, es zu spielen. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts begannen auch andere Musiker, sich für die Strohgeige zu interessieren.

Glasharfe: Die alte Variante der Glasharmonika

Glasharfen-Spieler haben eine Vielzahl von Gläsern vor sich, üblicherweise transparente, farblose Sekt- oder Weingläser. Je mehr Wasser in einem Glas ist, desto tiefer ist der Ton. Wie beim Klavier stehen die kleinen Gläser mit wenig Wasser drin vom Spieler aus gesehen üblicherweise rechts, die großen, tiefen hingegen links.

 

Früher spielte man das lustige Instrument noch häufiger mit Stöcken, heute fast nur noch mit den Fingern, wobei diese oft mit Kreide eingerieben sind.

 

Das Glas wurde wohl vor 3 600 Jahren in Mesoptamien erfunden. Doch erst vor etwa 1 000 Jahren haben die ersten Menschen auf Glasharfen gespielt. Aber nicht in Europa, sondern in Ostasien. Gegen Ende des Mittelalters, zum Ende des 15. Jahrhunderts hin, wurden Glasharfen auch in Europa bekannt. Damals betrachtete man es dort aber noch nicht als eigenständiges Instrument. Das änderte sich erst im 18. Jahrhundert. Ein Meister auf der Glasharfe des 18. Jahrhunderts war der Ire Richard Pockrich. Als 20-jähriger sollte er wegen privater Schulden ins Gefängnis kommen, spielte jedoch den Richtern ein Stück auf dem lustigen Instrument vor und wurde freigesprochen.

 

Eine Weiterentwicklung der Glasharfe ist die Glasharmonika. Die besteht aus einem ganzen Stück Glas, man benötigt also nicht mehr eine Vielzahl an Gläsern, um die unterschiedlichen Töne zu erzeugen.

 

Moderne Glasharfen sind in einem Konstrukt mit mehreren Schächten verbaut. Man muss sie nicht jedes Mal neu stimmen, bevor man darauf spielen will und einzelne Gläser können nicht umfallen.

Auch die Singenden Sägen zählen zu den lustigen Instrumenten

Lustige Instrumente: Jemand spielt die singende Säge.

Eine Metall- oder Holzsäge, die mit einem Bogen angestrichen wird, manchmal wird sie auch angeschlagen. Als Streichinstrument funktioniert das Spielen nur auf Glissando-Art, es ist nicht möglich, die Tonhöhe während dem Spielen plötzlich zu verändern. Die Spitze der Säge wird vom Spieler leicht nach innen gebogen. So lassen sich optimal Schwingungen erzeugen.

 

Die Bezeichnung „Säge“ ist ein wenig irreführend. Es empfiehlt sich nicht, eine normale Säge zu nehmen, da sie scharfe Klingen hat. Eine speziell angefertigte singende Säge hat natürlich keine scharfen Klingen. So wird es gleich ein viel lustigeres Instrument.

 

Die Spieler des Instruments bezeichnet man einfach als „Säger“. Eine bekannte Sägerin war Marlene Dietrich. Sie spielte das Instrument bereits als Studentin. Der Schauspieler Karol „Igo“ Sym schenkte ihr eine singende Säge, ehe sie getrennte Wege gingen.

 

Die Singende Säge erzeugt ein heulendes Geräusch – ganz anders, als man sich das vorstellt. Bei einem normalgroßen und -langen Modell, das eine Länge von circa 80 Zentimetern aufweist, beträgt der Tonumfang etwa zwei Oktaven.

Hyperbassflöte: Die tiefste aller Flöten

Dieses lustige Instrument trat erstmals um die Jahrtausendwende auf. Es wurde seither nur zweimal gebaut. Das Rohr der Flöte ist 8 Meter lang, allerdings handelt es sich um ein ziemlich kompaktes Instrument. Es handelt sich nämlich um ein ziemlich verschlungenes Rohr. Die in C gestimmte Hyperbassflöte bekommt einen Ton hin, der noch um einiges tiefer ist als der tiefste Ton eines Klaviers. Hyperbassflöten bestehen nur aus Kunststoff.

 

Der bekannteste Hyperbass-Flötist ist Roberto Fabbriciani. Er hat mehrere Alben für das Instrument herausgebracht. Folgende Stücke oder ganze Alben sind noch bekannt:

 

Winds of the Heart (Esther Lamneck & Roberto Fabbriciani)

Alchemies (Robert Rabbriciani)

Monologues and Dialogues (Peter Sheridan)

Col Legnoeine (Roberto Fabbriciani)

Lustige Instrumente: Konstruiere
doch eines mit Bananen!

Das Bananen-Klavier ist was ganz besonderes. Dabei schließt man nämlich Bananen an elektrischen Leitungen an! Als Stromkreis verwendet man einen MaKey MaKey. In den steckt man die Kabel rein, am anderen Ende mit den Klemmen das Obst. Es kann sich auch um alle möglichen Arten von Gemüse handeln. Zum Spielen muss man den MaKey MaKey noch mittels eines USB-Kabels mit einem Laptop verbinden. Auf dem ruft man ein virtuelles Klavier auf. Um die Töne zu erzeugen, muss man aber auf die Früchte drücken. Dies macht es ein so lustiges Instrument.

Gemüseorchester: Das lustigste aller Instrumente?

Nein, ein Orchester ist ja kein einzelnes Instrument, sondern ein Zusammenspiel von oft mehrfach besetzten Instrumenten.

Lustige Instrumente: Da zählt Salat sicher hinzu!

Ein Mitglied des Gemüseorchesters raschelt

vor dem Mikrofon mit Grünzeug herum.

Eine Gemüseorchester-Band wurde 1998 in Wien gegründet. Ebenso wie das Bananenpiano zählt auch die Musik des Gemüseorchesters zur Pflanzenmusik. Ein weiter gefasster Begriff wäre Lebensmittelmusik, zu dem dann auch das Käseschlagzeug zählen würde.

 

Das Gemüseorchester hat in den letzten 26 Jahren viele Dutzend lustige Instrumente erfunden. Beispielsweise haben sie Karotten in unterschiedlich lange Streifen geschnitten und daraus ein Xylophon gebastelt. Mit einem Bogen angestrichener Lauch ergibt ein Streichinstrument. Schon in den 90ern wurde eine Gurke ausgehöhlt und mit einer Paprika als Resonator verstärkt.

Die Fluba sieht lustig aus, während Jim Self sie spielt

Robb Stewart stellt Blasinstrumente her. Er ist stolz auf seine eigene Erfindung, die Fluba. Es hat ein sehr langes Rohr wie eine Trompete, die beim Spielen horizontal und gerade gehalten wird. Dies macht das Instrument so lustig.

 

Ventil und Schallstück werden aus einer Tuba herausgenommen und in die Fluba reingemacht. Tatsächlich hat Robb Stewart das Instrument für den Tubist Jim Self hergestellt.

 

Die Klanghöhe der Fluba liegt zwischen Tuba und Basstrompete.

Besonders lustig: Das Käseschlagzeug

Das Käseschlagzeug ist eine Erfindung des Niederländer Walter Willems. Bei diesem lustigen Instrument integriert man verschieden große Käselaibe in ein Schlagzeugset und schlägt sie mit Stöcken an. Das Käseschlagzeug ist zwar witzig, aber alles andere als spannend. Es handelt sich um ein sehr, sehr leises Instrument. Nicht lauter als das Geräusch einer Frau, das sie hinterlässt, wenn sie mit Stöckelschuhen durch den Konzertsaal läuft.

Lustige Instrumente: Gibt es eigentlich auch Fleischmusik?

Uns ist nicht bekannt, dass Fleischmusik verbreitet wäre. Natürlich kann man mit Hähnchenschenkeln oder Steaks Töne erzeugen, indem man sie beispielsweise auf den Tisch klatscht. Aber Musikinstrumente sind eigentlich Objekte, die nicht nur Töne erzeugen, sondern auch unterschiedlich hohe. Hier wären Knochen am besten geeignet. Verschieden große Knochen erzeugen einen tieferen oder höheren Klang. Tatsächlich sind manche Instrumente aus Knochen hergestellt, oder Teile davon. Beispielsweise Trommelstöcke, Geigenbögen oder Trommel-Korpusse.

Lustige Instrumente: Kreisförmige Pianos haben die meisten Tasten

Die kreisförmige Piano Arc kommt auf jeder Musikmesse gut an. Es hat die Form eines Kreises. Die Tasten des elektronischen Klaviers sind nämlich in einem Kreis angeordnet, und die Spieler stehen im Kreis. Bei simpleren Modellen handelt es sich einfach nur um eine gebogene Tastatur.

 

Gerade wegen den vielseitigen Melodien, die man auf dem Piano Arc spielen kann, können wir es als eines der lustigen Instrumente bezeichnen. In der Regel wird die Arc nämlich von mehreren Spielern gleichzeitig gespielt.

 

Die Piano Arc wurde von Brockett Parsons für Lady Gaga gebaut und hat 292 Tasten.