Das Vibraphon: Ein marimbaähnliches Schlaginstrument aus Metall
Wer das erste Mal dieses Musikinstrument zu Gesicht bekommt, wird wohl denken, es handle sich um ein Xylophon. Das ist eigentlich nicht der Fall, da ein Xylophon typischerweise aus Holz-Stäben besteht. Ein Oberbegriff für das Xylophon sind die mallet percussions (Schlagstabspiele). Die Definition des Schlagstab-Instruments lässt auch Instrumente aus Metall zu. Zum Beispiel ein Metall-Schlaginstrument wie das Vibraphon.
Vibraphon-Orchester in den 40ern.
Kann man einfach erklären, wie ein marimbaähnliches Schlaginstrument aus Metall aufgebaut ist?
Nicht wirklich, aber man kann es versuchen. Die Stahlplatten sind wie bei Xylophonen und Marimbaphonen in einem Rahmen eingebaut, in diesem Fall natürlich aus Metall. Zwischen den Platten gibt es einen Zwischenraum. Als Verstärker dient die metallische Resonanzröhre.
Die meisten Vibraphone besitzen zwei Pedale. Mit dem Vibratorpedal wird ein schwingender, pulsierender Klang erzeugt. Das Dämpfungspedal hingegen sorgt dafür, dass Dämpfer an die Stäbe gedrückt werden. Auf diese Weise klingen die Metallstäbe nicht mehr so sehr nach, sondern hören sich stumpf an.
Verwenden Sie Gummischlägel, um die Stäbe des 3-oktavigen Instruments anzuschlagen. Eventuell lassen sich die Stäbe in der Höhe anpassen; so können Sie den Ton verändern. Teils sind die Platten breiter, je tiefer sie sind, aber das muss nicht so sein. Es klingt dadurch besser, ist aber schwerer zu spielen.
Um ein halbwegs gutes marimbaähnliches Schlaginstrument aus Metall zu kaufen, müssen Sie mehrere tausend Euro hinlegen. Sie werden aber vom klaren und harmonischen Klang beeindruckt sein – das hört sich ja noch besser an als auf dem Tonschnipsel! Kein Wunder, dass viele nicht mehr zu anderen Schlagspiel-Instrumenten zurück wollen.
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Ich habe ein Vibraphon auf einem Bild gesehen. Wo ist das Kabel?
Das fragt sich so mancher: wo ist das Kabel, wenn es immer einen eingebauten Motor besitzt? Der Motor verbraucht nicht so viel Strom und wird mit Batterien betrieben. Man benötigt in der Regel mehrere AA- oder D-Batterien.
Das marimbaähnliche Schlaginstrument aus Metall hat eine interessante Geschichte
Motorbetriebene, wackelnde Tonhöhen zu erzeugen – das hatte sich die Firma Leedy im Mittleren Westen der USA vorgenommen. Sie beauftragte Hermann Winterhoff 1916 damit, ein völlig neues Instrument herzustellen. Er ließ sich dabei vom Marimbaphon und dem Klang der Pfeifenorgel inspirieren. Dass sein Vibraphon einige Jahre später erste musikalische Erfolge haben wird, ahnte er damals noch nicht.
In den Jahren nach seiner Erfindung wurde das Vibraphon zunächst für „experimentelle“ Musikstücke zur Hilfe genommen. 1930 nahm der Jazz-Musiker Lionel Hampton den Song „Memories Of You“ von Ella Fitzgerald und Louis Armstrong auf dem Vibraphon auf. Dies war das erste Mal, dass er dazu kein Xylophon benutzte. So wurden noch mehr auf Winterhoffs Erfindung aufmerksam und das Vibraphon wurde auch in anderen Jazz-Stücken und der Swing-Musik eingesetzt.
In Ensembles und Orchestern hat das Instrument ebenfalls seinen Platz gefunden. Allerdings war es nie so beliebt wie das Xylophon oder das Marimbaphon.
Marimbaähnliches Schlaginstrument aus Metall: welche Musiker spielen es noch?
Benny Goodman: Er ist bekannt für den Vibraphone Blues. Die Platte wurde 1946 herausgebracht.
Gary Burton: Ein bekannter Vibraphonist. Er beherrschte als 15-jähriger das Vibraphon, obwohl es ihm nie einer beigebracht hatte. Burton spielt nicht nur Jazz, sondern auch Balladen.
Mulatu Astatke: Ein afrikanischer Musiker, der das Metall-Xylophon spielt (das kein Xylophon ist). Er kombinierte afrikanische und lateinamerikanische Musik sowie äthiopische und asiatische miteinander.