Tanz und Musik aus Lateinamerika

In diesem Artikel werden wir lateinamerikanische Tänze ansprechen. Also Tänze, die in Ländern der amerikanischen Kontinente verbreitet sind, in denen Portugiesisch oder Spanisch geredet wird. Wir werden besonderes Augenmerk auf die Musik legen, zu der getanzt wird.

 

Tanz und Musik aus Lateinamerika kann afrikanische Ursprünge haben. Das ist der Fall in Ländern, in denen zahlreiche afrikanischstämmige Menschen leben. Beispielsweise in Kuba, aber vor allem in der Dominikanischen Republik oder auf den französischsprachigen Antillen.

 

Die Ursprünge der Melodien und Rhythmen lateinamerikanischer Tanzmusik sind jedoch viel komplexer. Wir werden Tänze kennenlernen, die von amerikanischem Jazz oder Hip-Hop beeinflusst sind.

 

Und dann gibt es einen mexikanischen Volkstanz, der seine Ursprünge in den Erzählungen von Legenden des europäischen Mittelalters hat. 

 

Afrobrasilianische Tanzmusik kann ziemlich bunt sein, die Tänzer tragen kunterbunte Kostüme, obwohl die Musik vor 100 Jahren von Militärkapellen gespielt wurde.

 

Wie wir schon jetzt erkennen können, ist lateinamerikanische Tanzmusik wahnsinnig vielfältig. Es ist spannend, sich mit den unzähligen Musikrichtungen der Tanzmusik auseinanderzusetzen.

Samba-Tanz

Viele möchten wissen, welche Kreuzworträtsel-Lösung sie für die Frage Tanz und Musik aus Lateinamerika verwenden könnten. Die meisten Rätsellöser werden mit dem Begriff Salsa zufrieden sein. Für ein Stadt-Land-Fluss Spiel kannst du dir auch die Überschriften im Artikel durchlesen. Wir stellen unter anderem Tänze vor, die mit den Buchstaben C, M, R, P, S, T, M, K, Z und sogar Q anfangen.

Salsa (Musik)

Obama Tanz und Musik aus Lateinamerika

Der sehr erfolgreiche Salsa-Sänger Marc Anthony spielt 2009 bei Barack Obama

Roger Dawson, hier ein Portrait von 1976, stellte regelmäßig Salsa im amerikanischen Fernsehen vor

Die Geschwister Machito und Graciella, beides gebürtige Kubaner, spielen Tanz und Musik aus Lateinamerika

Salsa ist eine karibische Musikrichtung, die zum Salsa-Tanz gespielt werden kann.

 

Die Musik entwickelte sich Mitte des 20. Jahrhunderts in New York City. Die Besonderheit der Musikrichtung war, dass sie, im Gegensatz zu Blues und Jazz, nicht nur afrikanische, sondern auch lateinamerikanische Elemente beinhaltete. Schließlich erklingen spanische Gitarrenmelodien aus dem Osten Kubas und aus Puerto Rico. Regional gibt es eine Unzahl von Salsa-Abwandlungen. 

 

Mambo

Mambo ist afrokubanische Tanz und Musik aus Lateinamerika

Mambo-Musik aus Kuba ist lebendig und mitreißend. Den Takt geben Perkussionsinstrumente an, die schnell gespielt werden, weshalb Mambo meines Empfindens nach cool ist.

 

Für gewöhnlich ist Mambo-Tanzmusik im 4/4-Takt gehalten, die ungeraden der vier Schläge sind betont. Allerdings ist die Melodie synkopiert. Das vierte Quartal im Takt ist der Moment der Stille, auch für das Tanzpaar. Als Taktangeber können Congas oder Bongas dienen, beides sind Doppel-Handtrommeln. Die gewöhnliche Beat-Geschwindigkeit sind 200 Beats pro Minute, also mehr als drei pro Sekunde.

 

Aus dem Triple-Mambo entstand der Cha Cha ChaMambo entwickelte sich in den 1930ern und 40ern, es ist eine Mischung aus afrikanischer und europäischer Musik. Damaso Perez Prado hat die Musik maßgeblich geprägt. Er veröffentlichte von 1950 bis 1981 fünfzehn Alben, in deren Titel der Begriff Mambo enthalten war!

 

Schnell wurde der Mambo in den USA populär. Er lässt sich gut Salsa mit kombinieren (quasi gingen beide Arten ab den 1960ern getrennte Wege), wobei der Tanz von Anfang an stark vom Rumba-Tanz beeinflusst worden ist.

Rumba: Tanz und Musik aus Lateinamerika afrikanisch?

Rumba hat größtenteils oder vollständig afrikanische Ursprünge, wobei es wohl erst in Kuba entstand. In der Tanzmusik sind Trommeln dominant, wie Congas oder die Tumbadora.

 

Beim Tanz und Musik aus Lateinamerika verwendet man für den Rhythmus die Clave, das sind zwei Holzstäbe, üblicherweise aus Rotholz, die der Spieler aneinanderschlägt. Für den Grundrhythmus sind zwei Trommeln verantwortlich.

 

Vor 100 Jahren war Rumba in Kuba beliebt, danach gelang es nach Europa und Nordamerika. In diesen Teilen der Welt gibt es wiederum regional unterschiedliche Arten des Musik- und Tanzstils. Katalanische Rumba ist mehr an die kubanische Variante angelehnt und wird mit Klavier und Blasinstrumenten gespielt. Die Roma-Zigeuner verbreiteten es in den 1950ern in diesem nordöstlichsten Teil Spaniens. Fachfremde Personen verwechseln es gerne mit dem Flamenco. Bekannt wurde der Katalanische Rumba einem breiteren Publikum 1974 (Eurovision Song Contest) und 1992 (Olympische Spiele).

Songo: Ist das eigentlich nur ein Rhythmus?

Tanz und Musik aus Lateinamerika aus Kuba ganz mit Schlagzeug. Das Genre wurde circa 1969 vom Perkussionisten Changuito entwickelt (1948 unter dem Namen Jose Luis Quintana geboren). Verwendet werden kleine und große Glocken, auch Holzblöcke, die der Spieler mit Klöppeln anschlägt, Becken und weitere trommelartige Instrumente.

 

Der Songo-Pionier Changuito war Mitglied der Gruppe Los Van Van, die Timba (lese unten) und Salsa spielte. Doch anders als viele andere Bands begnügte sich diese nicht damit, einfach vorhandene Salsa- und Timba-Stücke nachzuspielen oder zu improvisieren. Sie schrieben auch keine Musik, die eindeutig in das Schema Salsa oder Timba passte. Bei derartigen Persönlichkeiten war es kein Wunder, dass einer von ihnen den Songo erfand. Bereits in den 1970ern wagten sich die Bandmitglieder daran, zu den Perkussionsinstrumenten Gitarren, Bässe und Flöten hinzuzufügen.

 

Songo-Rhythmen sind stark afrokubanisch geprägt. Spätestens seit der Einführung von Blas- und Saiteninstrumenten handelt es sich jedoch um keinen bloßen Rhythmus, sondern um eine ganze Musikrichtung, zumal es einem Songschreiber offen steht, Jazz- oder Funk-Elemente einzugliedern. So haben manche den Eindruck, beim Songo handele es sich um Soul-Musik.

 

Die heutige Zusammensetzung der Instrumente beinhalten ein Hi-Hat (fängt zweimal mit H an!) sowie die Snare- und Bass-Trommel.

Kuba Tanz und Musik aus Lateinamerika Perkussion

Rio Funk: Tanz und Musik aus Lateinamerika regional

Ein Tanz, der aus brasilianischen Favelas, also Armenvierteln stammt, daher betrachten viele den Rio Funk als Gangstermusik. Es ist jedoch eine Mischung aus indigenen und afrikanischen Klängen.


Rio Funk entwickelte sich in den 1980ern in den Armenvierteln von Rio de Janeiro. Vor allem erinnert es an elektronische Musik, aber auch Soul, Rap und der Bass des Miami Funk sind enthalten.

Ist Timba wirklich so einfach?

Timba ist eine anspruchsvollere kubanische Tanzmusik, die Tänzer nennt man Timberos. Timba verbindet nordamerikanische Elemente wie Jazz, Hip-Hop und Rap mit karibischen wie Reggae. Es ist also größtenteils eine Mischung aus verschiedenen Genres, bei deren Erschaffung maßgeblich afrikanischstämmige Menschen beteiligt waren. Natürlich werden unter anderem Blasinstrumente wie Trompete, Saxophon und Posaune eingesetzt. Der Einsatz von Keyboards, Guiros und Trommeln verleiht dem Timba seinen kubanischen Charakter. Zusätzlich kommen natürlich die charakteristischen kubanischen Polyrhythmen hinzu.

 

Die Zeit der Entstehung des Tanzes und der Musik aus Lateinamerika soll nach der kommunistischen Revolution 1959 stattgefunden haben. Andere meinen, Timba habe sich in den 80ern entwickelt, als der Zusammenbruch der Sowjetunion absehbar war, weshalb auch der quasi-Satellitenstaat Kuba in schwere Wirtschaftskrisen kam. Beliebtheit erlangte Timba erst ab den 1990ern. Außerhalb von Kuba kennen nur wenige Timba. Die Texte sind natürlich wie alles in Kuba regierungsnah, man könnte auch sagen, die Musik sei sind unzivilisiert und aggressiv, genauso wie die wilden Tänze.

Die gespielte Musik ist nicht unbedingt davon abhängig, welche Tänze die Tänzer ausführen. Doch auch die Musiker haben viel Spielraum für Improvisation.

Corrido: Tanz und Musik aus Lateinamerika uralt

Diese Balladen waren während der mexikanischen Revolution 1910 – 1920 beliebt, aber auch während dem Vorgang der Unabhängigkeit von Spanien. Sie erzählen nämlich von Unterdrückung und Ausbeutung. Moderne Texte handeln von illegalen Grenzüberquerungen in die USA und Drogenkartellen, also Dingen, die zum modernen Alltag Mexikos gehören.

 

Corridos stammen aus dem musikalischen Zeitalter der Ritterlichen Romanzen und handelten früher oft von Heldentaten. Diese Erzählungen waren im Europa des Mittelalters bis ins 19. Jahrhundert hinein verbreitet gewesen. Heldentaten passten passten zu den 1910er Jahren, einer gewalttätigen Epoche der mexikanischen Geschichte.

 

Namensgebung: Corrido kommt von correr = laufen. Eigentlich würde man eher an Korridore denken…

 

Corrido Musik: Volksballaden, begleitet mit Saiteninstrumenten wie Gitarren, enthält Einflüsse europäischer Polkas und Walzer. Am Anfang eines Corridos steht jedoch die Einleitung, in der die Figuren der Erzählung erläutert werden. Es muss sich nicht um reale oder historische Personen handeln, es können auch fiktive Charaktere sein.

 

Andere Stile gliedert man heute in den Tanz und Musik aus Lateinamerika Corrido ein, womit das Ganze weniger volkstümlich erscheint und nicht mehr so simpel mit einfacher Gitarrenmusik. Umgekehrt herum befassten sich Amerikaner mit dem Corrido, selbst Größen wie Bob Dylan oder verschiedene Hip-Hoper.

Tanz und Musik aus Lateinamerika: Hier wird der Eintritt des mexikanischen Präsidenten gefeiert

Francisco Ignacio Madeiro, Präsident und Geschäftsmann, geht 1911 nach Mexiko City.

Tanz und Musik aus Lateinamerika Frau abgebildet in Corrido-Text
Tanz und Musik aus Lateinamerika Lied über die Schlacht von Juared

Lied über die Schlacht von Juarez 1911

Corrido von 1915, während der mexikanischen Revolution

Tanz und Musik aus Lateinamerika siebe Schüsse.

Die sieben Schüsse, von 1902, da war Mexiko noch nicht im Krieg

Corrido der Mexikanischen Revolution

Merengue aus der schönen Domrep!

Eine Tanzrichtung, die in der frühen Dominikanischen Republik entstand, also noch im 19. Jahrhundert. Die „DomRep“ ist ein Staat auf der Insel Hispanola, der westlichste Teil dieser Insel ist das Dritte-Welt-Land Haiti.

 

Im 20. Jahrhundert entstanden in den USA interessante Musikrichtungen wie Jazz, Rock und Hip-Hop. Elemente dieser Genres flossen auch in das Merengue.

 

Es ist Tanz und Musik aus Lateinamerika mit starken iberisch-europäischen Einflüssen sowie natürlich afrikanischen. Die Dominikanische Republik ist nämlich ein Land, in dem zahlreiche afrikanischstämmige Menschen leben. Eine Merengue-Band besteht aus Ziehharmonika-Spielern, Trommlern, Güira-Spielern und Saxophonisten. Merengue beeinflusste Hip-Hop, während der Tanz auch mit kubanischen oder puertoricanischen Tänzen aufgeführt wird. Auch im benachbarten Haiti ist die Musik verbreitet, wobei es dort auch den Meringue gibt. Party-Merengue übernimmt die Armbewegungen von Salsa und Swing.

 

Merengue ist ein wichtiger Tanz in der Dominikanischen Republik: ein staatlich anerkannter Tag für Merengue ist der 26. November jedes Jahres.

 

Herkunft: Ein revolutionärer dominikanischer Krieger verletzte sich am Bein, und die Bewohner seines Heimatdorfes hinkten absichtlich aus Respekt vor ihm. Andere glauben, Merengue sei von Sklaven erfunden worden, die im angeketteten Zustand unfreiwillig „Tänze“ ausübten.

Merengue ist auch eine italienische Süßigkeit aus Eiweiß und Zucker!

Frevo ("kochen")

Ein Tanz aus Recife, Nordost-Brasilien. Da es dort viele Schwarze gibt, ist auch der Frevo-Rhythmus afrikanisch geprägt.

 

Er wird besonders zur Karnevalszeit aufgeführt. Das wurde er schon zu Beginn des 20, Jahrhunderts, da die Musik dazu von Militärkapellen erfunden wurde. Zu diesem Zweck erweiterten sie ihr musikalisches Spektrum und spielten auch Prozessionsmärsche, damit sich das Ganze besser in den Karneval eingliederte. Das Meer von Regenschirmen, das heute bei Frevo-Aufführungen zu sehen ist, hängt auch mit der Geschichte des Frevos zusammen. Die Polizei versuchte, Frevo zu untersagen, weshalb die Spieler anfingen, Regenschirme zu tragen.

 

Bis heute handelt es sich beim Straßen-Frevo um Blasmusik, wobei auch Trommeln zum Einsatz kommen.

 

Bahianischer Frevo spielt man mit Saiteninstrumenten, Klavier und Schlagzeug.

 

Block-Frevo hingegen mit Streichinstrumenten.

Zouk: Tanz und Musik aus Lateinamerika,
die nur auf Inseln bekannt ist?

Ein antillischer Musikstil aus den 1980ern, mit einer Schnelligkeit von mehr als zwei Beats pro Sekunde. Blechblasinstrumente treten in den Vordergrund. Zouk ist vorwiegend von afrikanischen und nordamerikanischen Einflüssen geprägt. Es ist auf Karibikinseln wie St. Lucia oder Guadeloupe verbreitet. Originell war die kreolische Singweise der Texte, denn damit konnte man den Einfluss der Grande Nation, also der ehemaligen Kolonialmacht, auch auf kultureller Ebene quasi beseitigen.

 

Namensgebung: Zouk heißt auf französisch-kreolisch „feiern“. Das polnische Wort mazurka bedeutet „Tanz“, auf kreolischem Französisch gibt es die Abwandlung „mazourk“. Also zwei Wörter, die man zur Namensgebung heranziehen kann.

 

Es ist Tanz und Musik aus Lateinamerika, worüber wir nicht viele allgemeine Aussagen treffen können, da es nicht unbedingt auf musikwissenschaftlicher Ebene klassifiziert wird. Es handelt sich einfach um Musik aus französischsprachigen Karibikinseln in kreolischer Sprachvariation, in denen besonders Elektro-Elemente auftauchen.

 

Zouk ist zwar authentisch antillisch, doch viele haben die Befürchtung gehabt, die traditionelleren Tanzrichtungen würden mit dessen Aufkommen verschwinden. Tatsächlich hat sich die jüngere Generation in den letzten Jahrzehnten weniger für die heimischen Volkstänze interessiert. Gleichzeitig machten die Zouk-Musiker ihre Musik internationaler, indem sie beispielsweise den Gesang mehr der französischen Standardsprache anpassten. So wurde es in anderen Ländern bekannter.

 

Es gab einige Bands, die maßgeblich zur Verbreitung von Zouk verantwortlich waren. Zouk-ähnliche Musik wurde bereits von Kassav in den 1980ern gespielt, wobei die Mitglieder Karnevalsmusik als Grundlage nahmen. Auch die Reggae- und Salsa-Elemente wurde von Kassav in den Zouk eingeführt. Zum Erfolg trug auch die Band Zouk Machine bei, die von 1986 – 1995 bestand.

Quebradita

Beim mexikanischen Quebradita senkt der Tänzer die Tänzerin in Richtung Boden und zieht sie anschließend nach oben. Die kleine Pause dazwischen ist für den Namen des Tanzes ausschlaggebend (Quebradita = kleine Pause). Man spielt eine Mischung aus sinaloanischem Bamba und Cumbia zum Tanz. Geläufig ist auch Cumbia mit doppeltem Takt, genannt Cumbion. Es gibt auch Balladen oder Akkorde im Halbtakt.

Danzon aus Matanza

Ein wichtiger Tanz auf Kuba und eine Musikrichtung in Mexiko und Puerto Rico.

 

Kuba: Es ist Tanz und Musik aus Lateinamerika, der afrikanisch-europäische Wurzeln aufweist, auch wegen seines Erfinders Miguel Failde. Zunächst bekommen wir eine Einleitung in 16 Takten zu hören, dann ertönt Flötenmusik und wieder wird die Einleitungs-Melodie abgespielt. Nach dem Streichertrio könnte noch einmal eine Wiederholung kommen. Dies ist das ursprüngliche Schema, mittlerweile gibt es zahlreiche Abwandlungen. Das Ganze wird mit Klavier, Guiros, Bässen, Timbales und Congas untermalt.

 

Danzon ist für die Tänzer ganz schön anstrengend, weshalb die Kubaner ihn zu Beginn des 20. Jahrhunderts als „Wintertanz“ betrachteten, da er wohl warm hielt.

 

Den Tanz gibt es seit mindestens 1879. Ab der Jahrhundertwendete verwendete man in der Musik 3-saitige Gitarren. Tanz und charakteristische Polyrythmen sind zentral-afrikanisch, die Melodie eher europäisch, da sie vom englischen Country Dance abstammt. Plantagenarbeiter sahen den Danza als Alternative, andere nur als Abwechslung zur schweren Plantagearbeit an.

Plena: Der / die Sklaven Tanz und Musik aus Lateinamerika

Plena entstand um 1900 herum in Ponce, im Süden der Karibikinsel Puerto Rico. Als die Sklaverei abgeschafft wurde, hatten die Afrikaner keine Beschäftigung mehr und erfanden Plena.

 

Die Tanzmusik war in den Anfangsjahren eine Musik der Unterschicht und gesellschaftlicher Randgruppen, wie auch Prostituierten oder Alkoholikern. In der Oberschicht war Plena verpönt. Es war auch keine hoch intellektuelle Musik oder eine der gebildeten und bürgerlichen Schichten, von letzterer wurde sie vehement bekämpft. Stattdessen drückte man mit ihr Satire und Parodie aus. Puerto-ricanische Musiker schrieben einen Plena-Song über besondere, tolle oder schreckliche Nachrichten. Daher die Bezeichnung „Zeitung des Volkes“.

 

Ab den 1920ern drehten sich die Verhältnisse um und der Tanz und die Musik aus Lateinamerika war bei der Oberschicht beliebt, womit ein Erkennungssymbol der Unterschicht verschwand. Bei den volksmusik-ähnlichen Melodien treten spanische Trommeln, Guiros und Rasseln in den Vordergrund, auch Tasteninstrumente wie die Ziehharmonika und die Quatro-Gitarre. Plena-Frauen tragen Haarspangen, Plena-Männer weiße Hüte. In Festland-USA leben eine größere Anzahl von Puertoricanern. Bis heute sind dort die Melodien der Plena-Musik zu hören.

Tango-Tanzpaar Tanz und Musik aus Lateinamerika: Anzugsträger und rote kleid trägerin