Zweiseitige Trommel aus Korea: Die Varianten zur Übersicht

In Korea werden eine Vielzahl an Trommeln für die verschiedensten Anlässe verwendet, wie Tänze, Konzerte oder Land- und Volksmusik. Es gibt mindestens 20 Trommeln. Eine zweiseitige Trommel bezeichnet ein Instrument, das an beiden Enden Membrane besitzt, auf die man (meist mit einem Schlägel) draufschlagen kann, um sie zu spielen.

 

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Frau spielt eine zweiseitige Trommel aus Korea!

Janggu: Eine bekannte zweiseitige Trommel aus Korea

Wer das erste Mal eine Janggu sieht, erinnert sich wahrscheinlich an eine Sanduhr. Tatsächlich hat der Korpus („Jorongmok“) ein etwas sanduhrenförmiges Erscheinungsbild, wobei die beiden entgegengesetzten Seiten abgerundet sind. Die Janggu ist aus Holz hergestellt. Die Paulowienen-Bäume wachsen in Ostasien.

 

Die zweiseitige Trommel aus Korea, die auch als Seyogo oder Changgo bezeichnet wird, ist höher als breit, etwa einen halben Meter. Die Membrane auf beiden Seiten bestehen aus Tierhaut. Es werden die Häute von Ziegen, Rindern oder Pferden, Hirschen oder Hunden verwendet. Nicht selten wird für das eine Membran eine andere Tierhaut verwendet als für das andere. Es gibt eine Chae- und eine Buchseite. Für erstere verwendet man Pferde- oder Hundehaut. Auf die Buchseite hingegen wird oft auch Hirsch- oder Rindsleder gespannt.

 

Als Schlägel werden bei den Janggus Bangs verwendet, auf Englisch auch als „Sticks“ bezeichnet. Sie erzeugen jeweils unterschiedliche Töne. Zur Herstellung des Gungchae-Schlägel werden diverse Hölzer verwendet, wie Bambus- oder Hartholz. Der Yeolchael-Schlägel hingegen besteht immer aus Bambus.

 

Der Korpus wird als Jorongmok bezeichnet; von dessen Breite hängt ebenfalls der Ton ab.

 

Die Janggu hat oft einen hölzernen Klang, da sie mit Holzstöcken gespielt wird. Der Korpus der zweiseitigen Trommel aus Korea besteht in der Regel aus Holz, teils aber auch aus Porzellan, Blech, Metall oder sogar Kürbis.

Ein Musikinstrument mit einer langen Geschichte

Die Janggu spielte in allen Epochen von Südkorea eine wichtige Rolle. Die Trommel kam bereits im Silla-Reich vor 2,000 bis 1,000 Jahren zum Einsatz. Man findet sie auf einem Grab-Gemälde abgebildet, das auf die damalige Zeit datiert wird und auf einer Glocke. Auch danach, während der Zeit von König Munjong, wurde sie verwendet. In der Geschichte von Goryeo ist die Rede von 70 sanduhrenförmigen Trommeln, die für ein Bankett von Kaiser Huizong verwendet werden sollten. Das Bankett soll im Jahre 1114 stattgefunden haben, doch die Goryeosa wurde 1451 verfasst. Wir wissen auch nicht, ob es sich tatsächlich um die zweiseitige Trommel aus Korea namens Janggu gehandelt hatte.

 

Das Instrument Yogo wurde im Koguryo-Reich erfunden. Dieses Reich, das heute als das damalige Korea angesehen wird, erstreckte sich weit bis ins heutige China. Die Yogo wurde um die Hüfte getragen. Sie ist auf dem Gameun-Tempel abgebildet, außerdem auf dem Grab von Jipanhyun. Erst in den kommenden Jahrhunderten entstand aus der Yogo die Janggu.

 

Die Janggu besitzt einige Besonderheiten. Für die Tonerzeugung benötigt sie natürlich einen Korpus. Bei den meisten Trommeln, die wir kennen, ist das Fell mit dem Korpus festgenäht. Da es sich jedoch um eine zweiseitige Trommel aus Korea handelt, werden die beiden gegenüberliegenden Membrane mit dicken Schnüren miteinander verbunden. Es handelt sich um ein etwas komplexes System: An Metallringen wird die Schnur an der einen Seite eingefädelt, was zwei Linien die Richtung des anderen Endes der Trommel ergibt. An den Metallringen der anderen Seite steht die Schnur in einem Winkel ab. Zur Festigung ist es außerdem notwendig, dass die Instrumentenbauer auch Metallringe am Korpus anbringen müssen.

 

Janggu-opsa bezeichnet eine Person, die die zweiseitige Trommel aus Korea spielt. Die Bezeichnung wurde erstmals 1076 verwendet. Dies steht zumindest in der Geschichte von Goryeo in Kapitel 80.

Wie spiele ich die Janggu?

Die passende Position ist von Spieler zu Spieler unterschiedlich. Manche setzen sich auf dem Boden, andere tragen sie wie die frühere Yogo mit einem Riemen am Körper. Es gibt sehr langsame Melodien, die du mit dem Begleitinstrument spielen kannst, und sehr schnelle, hektische. Manche tanzen sogar während dem Spielen.

Das Buk: gibt es nur eine einzige Variante dieses Instruments?

Wer von „Buk“ spricht, meint damit eine koreanische Trommel. Experten schätzen, es gäbe 15 oder mehr Varianten. Buk ist koreanisch und heißt einfach „Trommel“.

 

Andererseits gibt es auch eine Trommelart, die so bezeichnet wird. Dann allerdings als Pungmul-Buk oder Sori-Buk.

 

– Pungmul-Buk: Diese zweiseitige Trommel aus Korea ist etwa doppelt so breit wie lang. Die Rindleder-Membrane sind ähnlich wie bei der Janggu mit Seilen fixiert. Der dünne, längliche Schlägel der Pungmul-Buk besteht aus Holz. Man kann mit ihr zwei unterschiedliche Klänge erzeugen – je nachdem, ob man auf die Mittel des Membrans schlägt oder auf die Seite.

 

– Sori-Buk: Auch sie ist doppelt so breit wie lang, und etwas kleiner als die Pungmul-Buk. Ein erheblicher Unterschied stellt die Aufspannung der Rinderhaut auf das Membran dar. Dies geschieht durch Vernagelung.

 

Wer die zweiseitige Trommel aus Korea spielt, sitzt dabei in aller Regel auf dem Boden und überkreuzt die Beine.

Wo werden Buk und Janggu eingesetzt?

Im Samulnori kommen beiden Trommeln zum Einsatz. Samulnori ist eine koreanische Musikrichtung, bei der nur Schlaginstrumente eingesetzt werden. Diese symbolisieren vier Naturerscheinungen: Donner, Wind, Regen und Wolken. Die Janggu soll den Regen darstellen, die Pungmul-Buk die Wolken. Dann gibt es noch den Gong Jing (Donner) und den kleinen Gong Kkwaenggwari (Wind). Weitere Darbietungen, auf denen zumindest die Janggu eingesetzt wird, sind folgende.

 

– Aak: Das ist eine Hofmusik, quasi nachgemacht von der chinesischen Yayue-Musik. 

– An Feiertagen: Auf dem Herbstabend-Fest („Chuseok“) spielen Koreaner gerne auf der Janggu. Auch am Neujahrstag, der in Korea zwischen dem 20. und dem 30. Januar stattfindet, sieht man die zweiseitige Trommel aus Korea auf den Straßen des Landes.

 

Für die Pungmul-Musik wird die Pungmul-Buk benötigt. Manche sind auch der Ansicht, man müsse „Nongak-Musik“ sagen. Es handelt sich um ländliche Volksmusik, die ihren Ursprung in der schamanischen Mystik hat. Oft wird die Musik zu besonderen Anlässen gespielt. Man will mit ihr das Licht in die Welt bringen und die finstere Mächte verdrängen. Auch hat die Pungmul-Musik eine Bedeutung in der Ausübung wohltätiger Zwecke.

 

Das wohl wichtigste Instrument in der Pansori-Musik ist die Sori-Buk. Sie begleitet dabei den Gesang.

Sogo: Ist das die kleinste zweiseitige Trommel aus Korea?

Immerhin trägt sie das Wort „klein“ im Namen. Sogo bedeutet einfach kleine Trommel. Wie viele andere ist auch sie eine Trommel, für die man einen Schlägel benutzt. 

 

Die Sogo-Trommel ist übrigens größer als viele andere Trommel-Arten – bis zu 70 Zentimeter lang. Der Baumstamm, aus der ihr Korpus besteht, ist innen völlig hohl. Immerhin ist die Wand 2 Zentimeter dick. Teilweise besitzt der Korpus ein Loch. Mit ihm wird auch das Spielen erleichtert, da sich die Klangerzeugung leichter gestaltet.

 

Die Tonhöhe wird durch die Spannung des Membrans bestimmt. 

 

Die Sogo kommt in der traditionellen Marsch- und Tanzmusik zum Einsatz. Sie wurde in der Vergangenheit immer von Bauern verwendet. Über ihre Geschichte wissen wir nicht viel. Vermutet wird, dass Landwirte bereits seit einigen Jahrhunderten auf ihr spielen.

Die Nogo: keine zweiseitige Trommel aus Korea?

Bei der Nogo handelt es sich um einen Rahmen, in dem zwei Trommeln mit länglichem Körper in entgegengesetzter Richtung übereinander angeordnet sind. Man kann auch von einer Überkreuzung der beiden gleichartigen Instrumente sprechen. Die Befestigung erfolgt mit einer Stange, die die beiden Trommeln von oben bis unten „durchbohrt“. 

 

Die Nogo wird oft auch getrennt als „No Go“ bezeichnet, im koreanischen Alphabet schreibt man 노고, im chinesischen 路鼓. In der koreanischen Hofmusik kommt sie oft zum Einsatz (Hyangak, Aak, Dangak).

 

In Südkorea wird allgemein angenommen, dass das Instrument schon vor 700 – 200 Jahren während der Joseon-Dynastie Verwendung fand. Beachte immer, dass die Nogo außerhalb Asiens kaum einem Menschen bekannt ist.

 

Die Nodo ist eine kleinere Variante der Nogo. Eine interessante Erkenntnis bei beiden Instrumenten ist, dass sie insgesamt vier Seiten haben, also vier Felle. Das unterscheidet sie von den anderen Trommeln, die wir hier vorgestellt haben.

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