Stück für zwei Instrumente mit drei Buchstaben

Im Gegensatz zu anderen musikalischen Werken, die wir auf musik-zubehoer besprochen haben, ist ein Stück für zwei Instrumente nicht zwingend ein Stück für zwei Instrumente. Vorausgesetzt, man bezeichnet Gesangsstimmen nicht als Instrument. Kann man natürlich auch tun. Werke von Komponisten mit zwei Gesangsstimmen mit zusätzlicher instrumentaler Begleitung werden ebenfalls als Duo oder Duett bezeichnet.

 

Wir legen hier dennoch den Fokus auf tatsächliche Instrumente. Deshalb befassen wir uns eingehend mit Violin– und Piano-Duos / Duette.

Zwei Frauen spielen zusammen ein Stück für zwei Instrumente.

Heißt es eigentlich Duo oder Duett?

Eigentlich heißt es Duett, da Duo einfach nur der lateinische Begriff für die Zahl zwei meint. Duo ist meist umgangssprachlich, aber nicht immer. Beispielsweise reden wir vom Klavier-Duett, wenn das Stück von zwei Spielern auf demselben Instrument gespielt wird. Werden dafür zwei Pianos benötigt, sprechen wir vom Duo. Man erkennt jetzt schon: Duett weist zwingend auf etwas musikalisches hin, Duo aber nur darauf, dass zwei Menschen etwas zusammen unternehmen. Wir können Duo auch als Synonym für „Paar“ verwenden.

Was ist ein Piano-Duett / Duo?

Ein Stück für zwei Instrumente können auf dem Klavier schon Kinder spielen!

Eine Gattung, die im Laufe der Barockzeit populär wurde und später umso mehr in der Romantik. Es ist bekannt, dass Wolfgang Amadeus Mozart mit seinem Vater Leopold, seiner Mutter und seiner Schwester im Duett Klavier spielte.

 

Indem sie zusammen vierhändig im Duo spielten, konnten auch Menschen, die nur ein Klavier hatten, umfangreichere Werke spielen. Sie konnten beispielsweise Oboen und Hörner durch das Klavier ersetzten. Auch Johann Sebastian Bach schrieb bereits Duo-Werke für das Cembalo.

 

Doch um ein komplettes Orchester am Klavier nachzuahmen, braucht man schon mehr als zwei Spieler. Im kleinen Kreis spielen manche Pianisten zu zehnt mit fünf Pianos. An jedem Piano sitzen dann zwei Spieler. Der rechts sitzende spielt die hoch klingende Violinen-Partitur, der linke die für den tiefen Kontrabass. Leicht haben es diejenigen, die Pauken und Trompeten nachmachen. Die haben eine für die Klaviermusik verhältnismäßig simple Partitur vor sich.

 

Gerade, wenn sich die beteiligenden Pianisten mit dem Orchesterwerk gut auskennen, macht das Spielen viel Spaß. Es klingt dann irgendwie nach einer Parodie. So wie die Beethoven-Variationen eines gewissen Diabelli-Walzers.

 

Duos, also Klaviermusik für vier Hände, aber nur für ein Instrument, werden auch als einfache „Hausmusik“ bezeichnet (siehe Max Regers Titel vom Op. 103). Dagegen klingt ein Klavier Stück für zwei Instrumente besonders eindrucksvoll. Denn beim Duo hat jeder Spieler nur eine begrenzte Anzahl von Tasten zur Verfügung, da der eine weiter links sitzt (Primo), der andere weiter rechts (Secondo). Die dürfen sich nicht zu sehr die Quere kommen und sich überkreuzen. Dennoch lässt sich dies nicht immer vermeiden. Dies macht das Duo-Spiel manchmal viel anspruchsvoller als das Duett-Spiel. Jede Bewegung ist genau abzustimmen, damit sich die Hände nicht berühren.

 

Üblicherweise lesen beide Duo-Teilnehmer vom gleichen Blatt ab. Der Primo liest weiter oben, die links sitzende Person weiter unten. Oftmals stehen die Noten des Primos nur im Violinschlüssel und die des Secondos nur im Bassschlüssel. Daran müssen sich Klavierspieler, die nur einfache Partituren kennen, erst gewöhnen. Für erfahrenere Pianisten stellt das hingegen überhaupt kein Problem dar.

 

Ein Komponist, der ein Stück für zwei Instrumente schreibt, hat die Möglichkeit, für beide Spieler die gesamte Klaviatur auszunutzen.

Ein Klavier-Duett oder selbst Duo ist das beste Beispiel dafür, wie gut sich das Tasteninstrument synchronisieren lässt. Jedem sollte nun klar sein, wie perfekt sich das Piano auch in Sinfonien und Orchester einfügen lässt.

 

Bei einem Klavier-Duett erfühlen beide Spieler ein und dieselbe Melodie auf ihrer Art und Weise. Ihnen beiden gefällt jedoch das Stück. Das vierhändige Klavierspiel in einer Harmonie bringt die beiden Musiker dazu, den jeweils anderen intuitiv zu verstehen. Jeder muss die Rhythmen des jeweils anderen verstehen. Und die kraftvolle Art des Spielens erweckt zusätzliche Emotionen.

 

Fun fact: Unser Thema lautet ja Stück für zwei Instrumente mit drei Buchstaben. Da passen beiden Klavier-Definitionen gar nicht rein. Denn das Wörtchen Duo hat drei Buchstaben, aber man benötigt ja nur ein Instrument. Und das Duett hat fünf Buchstaben, aber man braucht zwei Instrumente.

 

Klavier-Trio: Ein Tastenwerk für drei Spieler. Da wird es doch ein wenig umständlich, wenn drei Personen an einem Instrument säßen. Da hätte keiner seine Hände weit auseinander. Es gibt Trios für zwei Pianos: zwei Leute sitzen an einem Instrument, der andere hat eines für sich. Doch vielleicht entscheidest du dich als Konzertleiter für eine Mozart-Partitur mit drei Pianos? Folgende Trios hat Mozart für dieses Instrumente verfasst: KV 254, KV 496, KV 498,  KV 502, KV 542, KV 548 und KV 564.

Stücke für zwei Pianos

Bilder aus Osten, Op. 66 (Robert Schumann, 1848): Gewidmet der Schriftstellerin Lida Bendemann, einer Brieffreundin von Clara Schumann. Man bezeichnet die 6 Sätze auch als „Impromptus“. Schumann blieb ja eine Karriere als Pianist verwehrt, da er gelähmte Finger hatte. Was nicht bedeutete, dass er das Piano einfach fallen ließ. Das „Bild aus Osten“ ist ein europäisches Gemälde, in dem Araber auf Kamelen zu sehen sind, im Hintergrund befindet sich eine Moschee. Das Bild basiert auf 50 arabischen Gedichten des mittelalterlichen Dichters Hariri. Schumann „übersetzte“ die lyrischen und visuellen Darstellungen in Musik, ohne, dass er die Gedichte vertonte. Eine für Schumann typisch intellektuelle und gehobene Vorgehensweise. Der erste Satz vom Op. 66 ist lebhaft in B-Moll, der zweite lyrisch, der dritte volkstümlich, der vierte nicht schnell, der fünfte allerdings lebhaft und der sechste soll Reue ausstrahlen.

 

Zwölf Stücke, Op. 66 (Anton Arensky, 1903): Ein Werk aus zwölf Sätzen: Präludium, Gavotte, Ballade, Menuett, Elegie, Consolation, Walzer, Marsch, Romanze, Scherzo. Der elfte Satz wird als „Welt der Blumen“ bezeichnet und Op. 66 schließt mit einem Polka ab.

 

46 Miniaturen (Leopold Godowsky, 1918): Ein Werk in 46 Teilen, gegliedert in 6 Bänden. Der erste Band besteht aus drei Suiten, der zweite aus alten und der dritte aus modernen Tänzen. Die anderen drei Bände sind eine bunte Mischung aus Märschen, Scherzos, Nocturnen, Balladen und vielem mehr.

Auch Arensky hat mindestens ein Stück für zwei Instrumente verfasst

Anton Arensky

Auch in unserer Zeit gibt es immer noch Komponisten, die begeistert sind von Klavier-Duetten.

 

Sonate für vier Klaiverhände (Carl Vine, 2009): Bestehend aus einem Präludium mit dynamischen Rhythmen, einer Meditation und einem atemberaubendem Tocana.

 

Aspects of Work (Edward Lambert, 2014): Gewidmet Julian Jacobsen, uraufgeführt am 20. Oktober 2016 in der Manchester Art Gallery. Gleich nach der Uraufführung veröffentlichte Lambert einen Artikel über die Veranstaltung auf seiner Webseite. Lambert vertonte ein Bild aus dem viktorianischen Zeitalter von Ford Madox Brown in Klaviermusik. Brown wiederum kam die Idee mit dem Bild, als er die Idee von Thomas Carlyle verinnerlichte, nach dem Arbeit den Menschen erst in Harmonie versetzen kann.

Stück für zwei Instrumente: Die "Doppel-Violine"

Das Erlernen des Geigenspiels erfordert viele, viele Übungsstunden. Man muss täglich bis spät in die Nacht hinein üben, um ein guter Geiger zu werden, und um 4 Uhr morgends schon wieder aufstehen. Das Lernen zu zweit ist eine  freudvollere Angelegenheit als das Solospiel.

 

Jedoch eignen sich Violin-Duette für Geiger, die schon erfahrener im Umgang mit ihrem Instrument sind. Wenn einer der beiden Spieler nicht gut spielt, der andere aber perfekt, hört sich das Duo nicht sonderlich schön an.

 

Wir können das Violin-Duett auch als Doppelviolin-Partitur bezeichnen.

Violinduett-Kompositionen

Das ist eine sehr beliebte Gattung, für die viele Komponisten Werke verfasst haben. Hier sind einige zur Auswahl dargestellt.

 

Zeitkapsel (Howard J. Buss, 1996): Ein Freudenfest für alle, die ihr Violinspiel beherrschen. Das Duo besteht aus vier Sätzen. Im Tagesanbruch sieht man optimistisch dem neuen Tag entgegen. Der Choral zeichnet sich durch sich schrittweise verlängernde Phrasen aus. Nach dem Rendezvous geht es auf den Heimweg, vertont in einer Fanfare.

 

Rocking Mirror Daybreak (Toru Takemitsu, 1983): Ein Werk aus vier Sätzen. Den Anfang macht der Herbst. Ungewöhnlich: wir bekommen kein Solo zu hören. Es wird oft zwischen höheren und tieferen Tönen hin- und hergesprungen (wenn Violinen überhaupt tiefe Töne haben). Der vorbeiziehende Vogel soll die Flügelbewegungen der Tiere nachahmen. Sanfter geht es im Schatten zu. Der Schaukelspiegel klingt, nun, schaukelnd. Takemitsu greift im 1. und im 4. Satz auf Gedichte von Thomas Fitzsimmons zurück, im 2. und im 3. auf jene von Makota Ooka.

 

Duo Op. 148 (Louis Spohr): Vier Sätze in Allegro Vivace, Andante con molto, ein Scherzo in moderat spielender Geschwindigkeit. Das Duett spielt in Vivace ab.

 

Duo Op. 150 (Louis Spohr, 1856): Allegro, Larghetto, Menuetto + Trio und Rondo in Allegretto-Geschwindigkeit.

Louis Spohr

Duo für Violinen (Christian Wolff, 1950): Als Schüler von John Cage verwendete Wolff hier mathematisch genaue Proportionen. Obwohl er damals schon Mitglied bei der New York School war, einer Vereinigung, die scheinbar keine Grenzen beim Komponieren kannte.

 

Konzert für 2 Violinen in a-Moll (Antonio Vivaldi)

 

Vier Jahreszeiten (Vivaldi): Im Frühling taucht ein Violinduett auf. Das einminütige Allegro-Stück beginnt im cis-Moll und endet in Es-Dur. Es ist im 4/4-Takt gehalten.

 

Sonaten für zwei Violinen (Vivaldi): Drei Sätze in F-Dur: Allegro, Großes Ghetto und Allgro molto. Vivaldi greift auf zahlreiche Techniken zurück, wie ungewöhnliche Bogentechniken, Doppelgriffen, Arpeggios und Kantabilitätslinien.

 

44 Duos für zwei Violinen (Bela Bartok, 1931): Ein umfangreiches Werk. Es beinhaltet rumänische Tänze, arabische Lieder, Wiegenlieder, Soldatenlieder, einen Mückentanz und Neujahrsgrüße. Insgesamt überwiegen also slawische Ländler. Das erste Buch beinhaltet 14 einfach zu spielende Duos. Das zweite Buch mit 11 Partituren ist schon schwieriger. Im dritten Buch mit 11 Stücken taucht auch ein Erntelied und ein Aufzählungslied auf. Glücklicherweise weist das anspruchsvolle vierte Buch nur 8 Partituren auf.

Die 44 Violinenduos sind ursprünglich als Übungswerk für Violonisten im ersten Übungsjahr konzipiert, für den Musikpädagogen Erich Doflein.

 

Violinduos von Jacques Mazas: Der romantische Komponist hat zahlreiche Violinduos verfasst. Zu finden sind von ihm die Op. 38 mit 12 Duetten, Op. 39 mit drei Sätzen, Op. 85 mit 39 Duos, Op. 86 weist neun Partituren auf, Op. 82 sechs, Op. 87 neun, Op. 40 sechs, Op. 41 ebenfalls sechs, Op. 62 drei, Op. 72 sechs.

 

Sonate für zwei Violinen, Op. 56 (Sergej Prokofjew, 1932): Jacques Mazas war als Franzose von Violinduos begeistert. Prokofjew war von dieser Begeisterung ebenfalls erfasst, als er sich hundert Jahre nach Mazas in St. Tropez / Frankreich aufhielt. Op. 56 ist in vier Sätzen unterteilt und hat eine Spieldauer von 14 Minuten. Das Werk beginnt mit einem wandernden Andante cantabile, in dem sich die zweite Violine erst nach einem Solo dazugesellt. Der sehr dynamische zweite Satz in Allegro beinhaltet einen lyrischen Volkstanz, das Commodo quasi Allegre ein Intermezzo. Beim Allegro con brio greift der Komponist auf die Rhythmen russischer Volkstänze zurück. Es beginnt ebenso wie der erste Satz mit einem Solo.

Die Sonate für zwei Violinen wurde am 16. Dezember 1932 in Paris „uraufgeführt“. Leider kamen da die Russen zuvor, die es am 27. November 1932 in Moskau spielten. Es gab also eine westliche und eine östliche Uraufführung.

Prokofjew war eigentlich von den begrenzten Möglichkeiten nicht begeistert, die ein Violin-Duo zu bieten hatte. Die Herausforderung bestand darin, es so interessant wie möglich für die Zuhörer zu gestalten.

Stück für zwei Instrumente: Violine und Viola

Eine interessante Gattung, da sich Violine und Bratsche sehr ähnlich sind, aber eben nicht gleich. Wenn ein Komponist statt einer zweiten Violine die Viola nimmt, tut er dies, um den Tonumfang nach unten zu erweitern. Das wäre ansonsten nur mit den fünf- oder sechs-saitigen Violinen möglich (nein, wir meinen keine nordischen Fiedeln mit diesen Borduntönen).

 

Wolfgang Amadeus Mozart, KV 423 – 424: 2 Duos für Violine und Viola, komponiert 1783. KV 423 besteht aus Allegro, Adagio und Rondeau in Alegro-Geschwindigkeit. Im KV 424 bekommen wir hingegen ein Adagio-Allegro, ein Andante cantabile und ein Tema con variazioni zu hören. Das KV 423 schrieb Mozart für Michael Haydn, der drei Sätze für sein sechsteiliges Werk für den Erzbischof Colledro benötigte. Das Werk wurde kurz nach seinem Tod veröffentlicht.

 

Mondscheinsonate (Beethoven): Im ersten Satz gibt es ein Zusammenspiel zwischen Violine und Bratsche.

 

Adagio für Violine und Bratsche von Joseph Jongen (1901), geschrieben in E-Dur. In der gleichen Periode komponierte Jongen auch Sonate und Adagio aus zwei Sätzen in c-Moll. Der erste ist noch Solo für die Violine. Im zweiten Satz springt die Bratsche mit ein.

Aufmunterung für junge Violinspieler von Moritz Schön (1860), außerdem 6 Duettinos, Op. 37.

Stück für zwei Instrumente mit drei Buchstaben: Warum nicht auch mit Cello und Violine oder Klavier und Violine?

Im Violinen-Cello-Duo gesellt sich groß zu klein. Das Cello ist eine Stachelgeige und wird am Boden abgestützt.

Auch das Klavier-Violinen-Duett ist eine interessante Gattung, die hier nicht unerwähnt bleiben darf.

Was ist ein vokales Duett?

Ein Duo mit zwei Gesangsstimmen ist nicht immer eine Harmonie, da die beiden Sänger abwechselnd ihr Lied vortragen.

 

Eine Etüde für alte Musik ist das Bicinium. Hier singt der Lehrer mit seinem Schüler im Duett. In der Renaissance war das Duett je nach Region und Epoche für unterhaltsame und lustige Musik oder aber auch für traurige Abschnitte gedacht. Neuzeitliche Duette in der Popularmusik beinhalten oft eine Erzählung im Liedtext.

Duette berühmter Komponisten

Stück für zwei Instrumente für Johann Sebastian Bach

Stück für zwei Instrumente: Damit kannte sich auch Bach gut aus

O Jesulein süß (BWV 493, 1735): Mit Stimme und Continuo und einem Gedicht für Kinder von Valentin Thilo dem Jüngeren, einem Poet des Vorbarocks. Die erste Strophe erzählt den Grund, weshalb das kleine Jesulein auf diese Erde herabkam (Deines Vaters Willen hast du erfüllt). Wir erfahren aber auch schon, dass er unsere Schuld vergeben kann. Doch noch kein Wort von der Kreuzigung. Es gibt auch das von Bach vertonte Gedicht O Jesulein zart, das sich ausschließlich auf die Geburt des Menschensohnes bezieht.

 

4 Duette (BWV 802 – 805, 1739): Erstes Duett: In e-Moll gehalten, 3/8-Takt, mit 73 Takten. Gleich zu Beginn finden wir ein chromatisches, synkopiertes Thema vor, mit 32-tel Tonleitern. Im zweiten Thema lassen sich Achtelnoten und Oktavsprünge vorfinden.

Zweites Duett: In F-Dur, 2/4-Takt, 112 Takte. In der Form einer Da-capo-Arie geschrieben.

Drittes Duett: In G-Dur, 12/8-Takt, 39 Takte. In einer einfachen Tanzform gehalten. Ohne Bassbegleitung in der Oberstimme.

Viertes Duett: In A-Moll, 2/2-Takt, 108 Takte, kontrapunktisch gestaltet.

Zu finden waren die vier Duette im „Dritten Teil der Clavierübung“. Es ist unklar, ob es sich bei Bachs 4 Duetten um Orgel- oder um Cembalomusik handelt. Die anderen Werke in der „Clavierübung III“ haben einen geringeren Tonumfang. Außerdem hat Bach die 4 Duette erst 3-4 Jahre später in das Heft aufgenommen.

 

Konzert für zwei Violinen in D-Moll (BWV 1043, 1730): Ein Werk für zwei Violinen, haben wir ja bereits einige kennengelernt. In D-Dur gehalten. Besteht aus drei Sätzen: Vivace (ziemlich schnell), Largo, ma non tanto (fast ganz langsam) und Allegro (mäßig schnell). Vivace ist sehr kontrastreich, im warmen zweiten Satz überlappen sich die Streicher und das Allegro ist von Wiederholungen geprägt.

Wichtig: BWV wird hier als Beispiel für ein Werk zweier Violinen präsentiert, es ist kein Duett, da auch Instrumente wie Cembalo und Bratschen zu hören sind. Zwei Geiger können es dennoch allein als Übungsstück nehmen. Bach soll das Werk um 1720 in Köthen geschrieben haben, wo er keine Orgel zur Verfügung hatte.

Stück für zwei Instrumente von Joseph Haydn

6 Streicherduos, Op. 6: Eine Violinensonate in 6 Sätzen. Jeweils in G-Dur, A-Dur, B-Dur, D-Dur, Es-Dur und F-Dur. Das Werk ist seit 1796 bekannt.

 

3 Streicherduos, Op 99: Circa 1798 verfasst, die Sätze 1 und 3 in B-Dur, der 2. Satz in Es-Dur. Dann gibt es noch den Anhang, ebenfalls in 3 Sätzen. Es beginnt mit einem Allegro spiritoso in B-Dur. Der zweite Satz ist ein Menuett in B-Dur mit anschließendem Trio in B-Moll. Dann bekommen wie abermals ein Menuett in B-Dur zu hören.

 

6 Duette in D-Dur, Op. 102: Für zwei Violinen in D-Dur.

 

Der Morgen graut, es ruft der Hahn: In F-Dur, für zwei Tenorstimmen. Mit Harfen- und Streicherbegleitung.

Duette / Duos von Beethoven

Welches Stück für zwei Instrumente stammt von Beethoven?

Duo für zwei Flöten (1792): Im 4/4-Takt gehalten. Besteht aus einem Allegro con Brio, Menuett und Trio. Aufführdauer: achteinhalb Minuten. Gewidmet ist es dem Anwalt Degenharth.

 

Duett für zwei Violinen in A-Dur (1822): Ein ziemlich einfaches Werk aus sieben Takten, das Beethoven anscheinend ganz schnell verfasste. Der Violinist Alexandre Boucher wollte Beethoven in Wien treffen. Beethoven interessierte sich nicht für ihn, bis der Komponist herausfand, dass Boucher Kontakt mit Goethe hatte. So trafen sich Beethoven, Salieri und Boucher gemeinsam und Beethoven gab ihm das Stück für zwei Instrumente.

 

Drei Duette für Klarinette und Fagott (1792): Hierfür benötigt man die B-Klarinette und entweder die C-Klarinette oder das Fagott. Das Originalmanuskript ist verschwunden, aber ein Nachdruck aus einer Pariser Bibliothek ist uns erhalten geblieben. Die Duette 1 und 2 schließen beide mit einem Rondo ab.

 

Nei giorni tuoi felici (1802): Ein italienisches Vokalduo für Sopran und Tenor. Der Dichter war Pietro Metastasio. Wird begleitet von Fagott, Hörnern, Streichern, Flöten und Oboen. Beethoven hatte gerade seine 10-jährige Zusammenarbeit mit Salieri beendet, als er Nei giorni tuoi felici verfasste. Die Uraufführung 1839 in Winterthur erlebte Beethoven nicht mehr mit.

Stück für zwei Instrumente von Johannes Brahms

Stück für zwei Instrumente Brahms

Walzer in As-Dur, Op. 39 (1865): 16 Walzer mit einer Spieldauer von nur 19 Minuten, gewidmet Eduard Hanslick, einem Befürworter von Brahms Musik. Eigentlich ist es ein Solostück, aber Brahms veröffentlichte einige Sätze auch für vierhändiges Klavier. Wie bei Brahms üblich gibt es eine vereinfachte und eine schwierigere Version. Brahms Op. 39 ist simpel gehalten und kann im kleinen Kreis aufgeführt werden. Besonders bekannt ist der 15. Satz – neben Brahms Lullaby-Melodie eine der großartigsten Erfindungen des Komponisten.

 

Drei Duette, Op. 20 (1862): Sopran- und Altstimme mit Klavierbegleitung. Der 1. Satz bestehet aus dem ersten Teil vom „Weg der Liebe“ des Dichters Johann Gottfried Herder, der 2. Satz aus dem zweiten. Wir bekommen zunächst eni Allegro zu hören, danach ein Adagio in abgeschwächter Form. In Andante schließt Op. 20 mit Wilhelm Müllers „Meeren“ ab.

 

Vier Duette, Op. 61 (1874): Ebenfals Sopran- und Alt mit Klavier, in vier Sätzen. Mörikes Schwestern in Alegretto, Kerners Klosterfräulein in Andante, Goethes Phänomen in Poco Andante und Wenzigs Boten der Liebe in raschem Vivace. Die Strophen schließen immer mit einer Klaviermelodie ab.

 

Fünf Duette, Op. 66 (1875): Sopran und Alt + Klavier. Mit fünf Sätzen bekannter Dichter: Klänge I, Klänge II, Am Strande, Jägerlied und Hüt du dich.

 

Vier Balladen und Romanzen, Op. 75

Duett-Stücke von Richard Wagner

Götterdämmerung, zweite Szene: Da taucht ein Stück für zwei Instrumente auf, gesungen von Siegfried und Brünnhilde.

Liebesduett aus „Siegfried und Tristan“.

 

Ariadne auf Naxos, Op. 60. Da fällt Ariadne mit Bacchus in Liebe und die beiden singen ein Duett.

Duett-Stücke von Max Reger

Stück für zwei Instrumente von Max Reger Übersicht

Der Sohn eines Pfälzer Lehrers verfasste zahlreiche Duos, insgesamt einige hunderte Werke für die Kammermusik. Reger erlitt mehrmals im Leben persönliche Rückschläge und verfiel daraufhin immer wieder in den Alkoholismus. Das anstrengende Leben als Musiker und Dirigent führten zum körperlichen Zusammenbruch. Hinzu kam ab 1914 der Schock des Ersten Weltkriegs, woraufhin er schließlich starb.

 

Fünf Duette, Op. 14 (1895): Im Augener & Co. Verlag in London veröffentlicht. Es handelt sich um ein vokales Duo (Sopran und Alt) mit Klavierbegleitung. Reger greift in seinem Werk auf Gedichte von Eichenfdorff, Goethe, Daniel Saul, Rudolf Nawrocki sowie auf einen toskanischen Text zurück. Gewidmet hat er es seinem Vetter, Professor Hans Koessler. Regers Zeitgenossen kritisierten, dem Werk mangele es an Tiefe, aber es sei dennoch sehr kunstvoll gestaltet.

 

Drei Duette,, Op. 111a (1909): Ebenfalls mit Sopran- und Altstimme plus Klavierbegleitung. Nach der Waldstille kommt die Frühlingsfeier, das Werk schließt mit dem Abendgang ab. Reger nutzte im romantischen Werk die Texte dreier seiner Zeitgenossen: Hedwig Kiesekamp (1. Satz), Ulrich Steindorff (2. Satz) und Maximilian Brandl (3. Satz).

 

Zwölf Walzercapricen, Op. 9 (1892): Für zwei Klavierspieler.

 

Deutsche Tänze, Op. 10 (1893): Ein 20-sätziges Werk, ebenfalls für 4-händiges Klavier. Es wurde erstmals im Sommer 1894 in Wiesbaden aufgeführt.

 

Sechs Walzer, Op. 22 (1898): Für 4 Hände. Gewidmet dem Herrn Baron Dr. von Fridargh.

 

Suite, Op. 79d: Ein Stück für zwei Instrumente, bestehend aus Violine und Klavier.

 

Suite (Hausmusik), Op. 103a: Ebenfalls Violine und Klavier, auch spielbar als Violoncello und Klavier. Besteht aus 6 Sätzen: Präludium, Gavotte, Arie (besonders beliebt), Burleske, Menuett und Gigue. Wurde erstmals am 7. November 1908 aufgeführt.

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