Instrumentales Musikstück

Wie haben Komponisten ihre Musikstücke benannt? Manchmal nur danach, in welcher Geschwindigkeit die Musik zu spielen ist, also Adagio, Largo oder Allegro. Es gibt jedoch ganz bestimmte Charakteristika, nach denen sich Musik bezeichnen lässt. Stücke mit 8 Buchstaben haben wir bereits in diesem Artikel kennengelernt, hier erfahren Sie noch weitere Gattungen.

Pastorale: Ein barockes instrumentales Musikstück!

Eine Barock-Partitur mit Terzen-Melodie und Bordunbass bezeichnen wir als Pastorale. Charakteristisch sind ein moderates Tempo und paraphrasierende Wiedergaben der ersten Takte im weiteren Verlauf des vokalen Werkes. Die Pastorale kann pastorale Themen beinhalten, oder auch die Vorgänge der Natur beschreiben, des ländlichen Lebens. Wie einfach war doch das Leben in früheren Zeiten, als es noch keine Elektrizität gab!

Instrumentales Musikstück: da gibt es viele Begriffe!

Instrumentales Musikstück 5 Buchstaben: Die Suite

Ein französischer Begriff, können wir mit folgend auf oder anschließend an übersetzen. Auch englisch aus dem französischen entlehnt: it suits them = es passt zu ihnen.

 

Die typische Barock-Suite beginnt mit einem Präludium und fährt mit einer Abfolge von Tanzstücken fort, wie germanischen, irischen, schottischen oder englischen Tänzen, eventuell sind auch Partiten enthalten. Die Struktur ist tatsächlich von Scarlettis Opern-Overtüren inspiriert.

 

Das Werk hat typischerweise eine Vielzahl an Sätzen. Sie sind in der Regel alle in der gleichen Tonart gehalten und miteinander abgestimmt. Ursprünglich drei, ab dem 17. Jahrhundert teilte man die Suite auf vier oder mehr Sätze ein: Allemande, Courante Sarabande, Gigue war da der Standard.

 

Nach dem Präludium kam die Allemande, ein Tanz der Renaissance in moderatem Tempo. Er besitzt eine homophone Struktur und hat Sechzehntelnoten.

 

Dann kam der polyphone französische Courante-Tanz.

 

Im vierten Satz, also im dritten Tanz wird es spanisch. Die Sarabande ist ein langsamer Tanz mit harmonischer Fülle und lyrischer Melodie.

 

Gigue klingt nicht englisch, zumindest nicht neuenglisch, ist aber dennonch ein britischer Tanz. Dass die Standard-Suite mit der Gigue abschloss, daran war der Verleger von Jakob Frohberger Schuld. Für Frohberger selbst kam die Gigue nach der Allemande oder der Courante. Bach studierte die Frohberger-Suiten des Verlegers und setzte daher das Gigue immer an das Ende.

 

Gavotte: Kam erst später im Hochbarock hinzu. Das ist ein Tanz in 4/4-Takt, mit moderatem bis mäßig schnellem Tempo.

 

Bourre: Ebenfalls in moderatem bis schnellem Tempo, aber im 2/2-Takt.

 

Rigaudon: Schneller französischer Tanz.

 

Berühmte Barock-Komponisten wie Bach oder Händel fügten auch Menuette in mache ihrer Suiten ein.

 

Air: Ein lyrisch klingender Satz.

 

Bereits die Komponisten der Wiener Klassik brachen mit der Tanz-Tradition und erkundeten neue Ufer.

 

Bei der Suite darf kein Satz darf aus der Reihe tanzen und den Zuhörer von seiner mentalen Reise abbringen, indem er abbiegt oder wieder zurückfährt. Stattdessen soll er auf in sich schlüssige Gedanken kommen. Dennoch können die Sätze unterschiedliche Tempi aufweisen.

Suiten müssen aber keiner fest vorgelegten Struktur folgen, sondern können frei improvisiert werden. Das ist zumindest bei Jazz-Suiten der Fall. Auch so genannte Suiten in der Popmusik lassen sich fast nur noch in ihrer Struktur als solche erkennen. Eine bekannte Jazz-Suite trägt den Namen Schwarz, Braun, Beige. Das dreisätzige Werk ertönt erst ganz dunkel und ist voller Schwärze, dann hellt es sich in ein Braun auf und ist schließlich beige, aber dennoch nicht ganz weiß. Ein perfekter Name für das instrumentale Musikstück namens Suite, wenn man es sich genau überlegt!

 

Die Besetzung der Suite kann der Komponist frei wählen. Bach schrieb unter anderem für Cembalo und Cello Suiten.

Indem sie eine Suite lernen, werden auch angehenden Musikern der Zusammenang zwischen den Sätzen bewusst.

 

Eine bekannte Suite ist Händels Wassermusik. Das hört sich doch gar nicht nach Wasser an, sagen manche. Die Musik soll tatsächlich eine Schifffahrt auf der Themse unter schönem Wetter darstellen.

 

Barock-Suiten gerieten mit dem Anbruch der Wiener Klassik in Vergessenheit, doch Spätromantiker griffen wieder auf diesen Stil zurück. Sie kopierten aber nicht einfach die alte Barockform, sondern schrieben Suiten für Ballett, Opern, Sonaten oder weiteren Gattungen. Die Suite passt auch bis heute gut in die Filmmusik hinein. Weil in einem Film eine fortlaufende, logisch schlüssige Geschichte erzählt wird. Genauso wie in der Suite.

 

Impressionisten wie Debussy oder Schönberg interessierten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr wohl dafür, wieder Barock-Suiten zu schreiben. Der Reiz dieser Zeit war es, Barockmusik wieder modern zu machen. Impressionisten verwendeten in ihren Suiten Tanzstile wie Gavotten, Menuette oder Musetten.

Suite-Stücke

Nussknacker: Tschaikowskys 71. Werk. 71a ist als Nussknacker-Suite bekannt. Am Ende des 19. Jahrhunderts verwendeten Komponisten keine Gavotten oder Giguen mehr für ihre Suiten. Es ist ein ziemlich schneller russischer Tanz enthalten, ein rascher arabischer Tanz im 3/8-Takt, ein gemächlicher Blumenwalzer, ein rascher Marsch und ein Tanz der Zuckerfee. Insgesamt acht Sätze. Besetzung der Nussknacker-Suite: Kontrabasas, Cello, Bratsche und zwei Violinen. Es gibt auch eine Version für vierhändiges Klavier, aber nicht von Tschaikowsky.

Das erfolgreiche Werk trägt auch deshalb den Namen 71a, da die erste Aufführung bereits Monate vor der Uraufführung vom Nussknacker stattfand.

 

Armenische Tänze von Alfred Reed (1973): Ein umfangreiches instrumentales Musikstück (Blasorchester), basierend auf armenischen Volksliedern. Es handelt sich also um eine moderne Rhapsodie. Reed griff auf die Sammlung von Komidas Vartabed zurück. Perkussionsinstrumente wie Glocken, Trommeln, Pauke, Becken, Tambourin, Vibraphon und das Xylophon unterstützen die Blasinstrumente.

Der bekannte erste Satz beginnt mit dem malerischen Aprikosenbaum, vertont von Vartabed.

 

Canadianische Suite von Oscar Peterson (1965): Eine Rhapsodie, basierend auf acht Liedern. Das Jazz-Stück mit Swing- und Blues-Elementen soll eine Reise vom Osten in den Westen Kanadas illustrieren, vom französischen Quebec bis nach British Columbia. Über das Weizenland, dem mittleren Teil Kanadas an der Grenze zu Amerika, hin zum „Land der nebligen Riesen“. In jedem Stück manchen wir Halt an verschiedenen Orten wie Montreal oder Toronto, der Zuhörer soll dennoch das Gefühl bekommen, er sei auf einer mehrtägigen Reise.

 

Weihnachtsbaum von Franz Liszt (1873-76): Liszt war schon über sechzig, als er das zwölfsätzige Klavierwerk für zwei oder vier Hände verfasste. Das von Schumanns Kinderszenen beeinflusste Werk war der 13-jährigen Enkelin von Liszt gewidmet, der berühmten Daniela von Bülow. Das Werk erzählt von den Hirten, den Heiligen Drei Königen, aber auch von Abendglocken und Tannenbaum-Lichtern.

 

Suite der Inneren Mongolei von Ma Sicong (1937): Ursprünglich Suiyuan-Suite.  Ma Sicong kam die Idee mit seinem neunten Werk, nachdem er durch Suiyuan reiste, einem Gebiet, das damals noch zur Mongolei gehörte. Mao Zedong schaffte es 1954, Suiyuan in die Mongolei einzugliedern, und zwar in die Provinz der Inneren Mongolei. Daher die Namensänderung. Insofern passt der Name gar nicht so recht, da er nur einen Teil der heutigen Inneren Mongolei musikalisch beschreibt. Das Werk besteht aus drei Sätzen. Epos, Nostalgie und Tänze jenseits der Grenzen. Gemeint ist hier die chinesisch-mongolische Grenze. Passt nach 1954 auch nicht mehr zum instrumentalen Musikstück, da Suiyuan nun zu China gehörte. So viel jetzt erst einmal zur negativen Kritik über die Suite.

Musikalisch ist das Werk für Klavier und Violine stark an westlicher Musik orientiert. Tatsächlich absolvierte der Komponist seine musikalische Ausbildung in Frankreich. Er schrieb kaum chinesische Musik, sondern Rondos, Wiegenlieder, Chöre, Sonaten und Suiten.

Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbrachte Sicong in den USA.

Der Epos ist der mit Abstand bekannteste Satz. Er beginnt langsam in lyrischer Manier, wird im zweiten Thema schneller mit dominierenden Doppelgriffen und schließt in einer kindlichen, aber dennoch professionellen Weise ab.

Divertimento: Ein lustiges instrumentales Musikstück

Instrumentales Musikstück von Mozart - oder doch lieber eine Rhapsodie?

Lustige und unterhaltsame Werke mit hamonischem, melodischem Charakter. Eben Unterhaltungsmusik, aber immer noch Kunst- anstatt Popularmusik, jedoch mit volkstümlichen Elementen. Nicht zu schwer zu spielen. Es kann sich auch um einzelne Sätze innerhalb eines größeren Werkes, wie einer Oper oder eines Quartetts handeln. Tatsächlich sind die meisten Divertimento-Passagen in die Welt der Kammermusik einzuordnen. Im Divertimento dürfen gerne auch überraschende Elemente enthalten sein. Divertimentos sind nicht virtuos und haben typischerweise drei Sätze.

 

Dennoch war das Divertimento im 18. Jahrhundert vorwiegend in der vornehmen höfischen Musik und auf Banketten verbreitet. Die Unterhaltungsmusik brachte Adelige zusammen, um sich über Musik und andere Themen zu unterhalten, zu einer Zeit, in der es keine Smartphones gab.

 

Musikalische Tiefe erhalten Divertimenti mit geistreichen Arrangements und harmonischem Zwischenspiel. Gerade Haydns Werke für diese Gattung weisen überraschende Kontraste auf. Für den Komponisten besteht die Herausforderung darin, die Melodielinien einfach zu halten, ohne das Stück langweilig klingen zu lassen. Daher griffen viele Komponisten auf Tanzrhythmen zurück. Doch auch Sonaten- oder Rondosätze sind typisch für das Divertimento.

 

Das Divertimento ähnelt einer Fantasie, da es nicht so viele Regeln kennt. Es ist kaum für Solo geeignet, sondern eher für kleinere Ensembles.

Divertimento-Werke

Divertimento in D-Dur von Joseph Haydn (1767): Ein Cembalo-Werk in zwei Sätzen: Allegro und Menuett.

 

Divertimento in D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart (1772): In drei Sätzen, nämlich Allegro, Andante, Presto. Für Cello, Bratsche und zwei Violinen. Achtung: keine gehobene Kammermusik, sondern ein einfacheres Werk. Daher handelt es sich beim Divertimento auch nicht um ein Quartetto. Mozart war als 16-jähriger bereits ein erfolgreicher Konzertmeister am Salzburger Hof.

Toccata: Ein instrumentales Musikstück ganz ohne Form?

Die Toccata ist ein improvisationisches, freies instrumentales Musikstück für Cembalo oder Piano, manchmal auch für die Orgel. Es soll virtuos daherkommen.

 

Um Töne erzeugen zu können, muss man die Tasten natürlich berühren. Toccata ist Italienisch und heißt berühren. Oft muss man sie nur kurz berühren / anschlagen, da Toccatas so schnell sind.

 

Tatsächlich sollte die Toccata so geschrieben sein, dass sie verschiedene, teils widersprüchliche Improvisationen zulässt.

 

Im Italien des 16. Jahrhunderts bezeichnete die Toccata ein Stück, das auf einer Laute gespielt wurde. Die meisten Menschen, die ein Musikinstrument beherrschten, hielten sich damals nicht an Noten und spielten frei und improvisatorisch.

Sonate und Sonatine

Kann ein instrumentales Musikstück wie die Sonatine lila sein???

Ein instrumentales Musikstück mit mindestens zwei Sätzen. Wobei es ab fünf doch schwierig wird, das Werk als Sonate zu bezeichnen.

In jeder Epoche verstanden die Komponisten unterschiedliches unter einer Sonate, weshalb eine allgemein gültige Definition schwer fällt. Sonate stammt vom lateinisch Begriff sonare ab und bedeutet einfach „Klang“. Nimmst du zahlreiche Instrumente in deine Sonate auf, wird daraus wie aus Zauberhand eine Sinfonie. Und wenn du die Sonatenstruktur einhältst, kannst du daraus auch ein Streichquartett machen.

 

Eigentlich passt der Begriff Sonate am besten dazu, die Frage nach dem instrumentalen Musikstück aufzulösen. Zumindest dachte man so im 16. Jahrhundert, als man den Begriff Sonate für Lauten-Musik verwendete. Damals gab es noch nicht so viele instrumentalen Musikstücke (genauso wie heute, wo die Menschen nur noch Songs hören). Erfand ein Musiker dennoch mal ein non-vokales Werk ohne Gesang, so war das eben eine Sonate.

 

Die Sonate entwickelte sich in der frühen Renaissance in Italien, als Komponisten anfingen, ihre Sätze mit gegensätzlichen Tempi zu versehen. Diese Werke zeichneten sich durch kontrapunktierende Muster aus. Ein Wegbereiter der späteren barocken und modernen Sonaten war Cornelli.

 

Während man im England des 17. Jahrhunderts auf polyphone Sonaten setzte, verknüpften Italiener und Deutsche polyphone Strukturen mit Kontrapunkten.

 

Geschichtlich ist die Sonate auch von der Fantasie und der Canzona geprägt.

 

Im Barock war die Triosonate bekannt, mit zwei Violinen und Continuo-Begleitung auf dem Cembalo. Ein Hauptanliegen der Barock-Komponisten war es, Monodie und Kontrapunkt im Gleichgewicht zu halten. Daher auch die vielen Trisonaten mit Continuo aus dieser Zeit, besonders von Händel und Telemann. Zunächst noch mit Flöte aus Continuo, später ersetzte man diese mehr und mehr durch das Cembalo.

 

Die Sonate der Wiener Klassik zumindest bestand aus einer Exposition, der normalerweise eine Durchführung anschloss und die mit der Reprise endete. Charakteristisch ist eine dissonante Tonika. Üblich ist die Wiederholung der Dominante. Sonaten ohne Durchführung (das sind typischerweise Sonatinen) weisen weniger Takte auf, werden aber langsamer gespielt, womit die Spieldauer in etwa gleich bleibt wie mit Durchführung. Die Exposition kann aus zwei kontrastierenden Themen bestehen. Von der Spieltechnik her sollten sich Durchführung und Exposition ähneln. Doch nicht oft sind die beiden Sätze als zusammenhängendes Werk erkennbar. Sie können sich in Tonart und Geschwindigkeit unterscheiden. Eine Reprise sollte nicht die bloße Wiederholung der Exposition darstellen, ihr aber ähnlich sein.

 

Die Expositions-Themen sollten sich ähnlicher sein als Exposition und Durchführung zueinander. Langsame Durchführungen sind oft in Variationsform oder in tenärer Form gehalten.

 

Die Sonatine ist ein kleines instrumentales Musikstück, einfacher zu lernen als die Sonate. Sie kommt oft mit einem lockeren Charakter daher, mit einem Menuett- oder Scherzosatz. Als Klavierübung war sie besonders in der Spät- beziehungsweise Neoklassik bekannt: Kuhlau, Clementi, aber auch Mozart, Haydn und Beethoven schrieben zahlreiche Klaviersonatinen.  Schon der Barock-Komponist Georg Friedrich Händel schrieb eine Sonatine für das Cembalo. Clementi ist bekannt für seine 36 Sonatinen, sein 36. Werk.

 

Ludwig van Beethoven erweiterte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die dreisätzige Sonate der Klassik und fügte einen weiteren Satz hinzu.

Geschwindigkeit der vier Beethoven-Sätze: flottes Allegro – langsames Adagio – wieder schnelleres Tanzstück – flottes Allegro bis sehr schnelle Spielweise. Mit der viersätzigen Sonate verschwammen die Grenzen zwischen Sonfonie und polyphoner Orchester-Sonate noch mehr. Ab der Moderne begann man auch, stärker auf Akkorde und Harmonie zu achten, wenn man Kontrapunkte einsetzte.

 

Ab dem 20. Jahrhundert war die Sonate im Niedergang begriffen. Vereinzelt schrieben Impressionisten noch einzelne Sonaten.

In der Musikgeschichte tauchten immer wieder neue Sonatengattungen auf – in dieser Hinsicht sind die viersätzigen Beethoven-Werke dann auch nicht sonderlich originell. Wobei sie dennoch zu würdigen sind, da wohl keinem anderen diese viersätzige Struktur eingefallen wäre, die für die Romantiker so wichtig war.

 

Die Kirchensonate heißt auf italienisch Sonata da chiesa und besteht normalerweise aus vier Sätzen. Sie fügt sich hervorragend in große Gottesdienste und Messen ein. Charakteristisch für die Sonata da chiesa sind langsame Expositionen und schnelle Durchführungen.

 

Die Kammer-Sonate heißt auf italienisch Sonata da Camera. Im Spätmittelalter hätte man gesagt, die Kammersonate sei für weltliche und die Kirchensonate für religiöse Zwecke gedacht. Hier ist also eine saubere Trennung erkennbar. Es sei denn, die Kammersonate klingt zu pastoral oder der Verfasser schreibt irgendwas mit „Gott“ oder „Jesus“ hinzu. Üblich für die Kammersonate sind Tanzstück und schwächere Kontrapunkte.

 

Es gibt keine strikte Trennung zwischen den beiden Gattungen. Auch Kirchensonate können Tanzsätze beinhalten und Kammersonaten komplexere Kontrapunkte.

Sonaten-Stücke

Miniaturovertüre aus Tschaikowskys Nussknacker

 

Overtüre von der Hochzeit des Figaro (W A Mozart): Eine langsame Sonate ohne Durchführung.

 

BWV 106 von Johann Sebastian Bach („Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“): Diese Sonatine stammt aus einer Zeit, aus der der Begriff „Sonatine“ noch nicht allgemein gültig für eine Solo-Übung war. BWV 106 beginnt mit einer Sonatine in nur 20 Takten.

 

Op. 49 von Ludwig van Beethoven: Zwei leichte Sonaten für das Pianoforte: Lässt sich heute selbstverständlich auch auf einem normalen Klavier spielen. Die wenigsten Menschen haben ein Pianoforte griffbereit.

Ein instrumentales Musikstück hat oft viele Noten!

Weiteres barockes instrumentales Musikstück: Trio-Sonate

Ein Musikstück mit zwei Violinen und Basso continuo. Wir bekommen drei Melodie- und zwei Toplinien zu hören. Für die untere Linie benötigen wir Instrumente wie Gamben, Cellos oder Fagotte. Für die Melodie können aber auch Flöten oder selbst Orgeln zum Einsatz kommen.

Fantasie

Unter englischen Komponisten auch als Fancy bekannt. Eine freie Gattung, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts aufkam. Üblicherweise mit Drehorgel plus Lautenbegleitung oder Orgel plus Lautenbegleitung, später auch für Gambe und Blockflöte.

 

In der Barockzeit bis hinein in die Wiener Klassik folgten Musikschaffenden strengen Kompositionsregeln. Eine Ausnahme hierbei war der Stylus Fantasticus, bei der die Komponisten ihre Stücke quasi improvisatorisch zu Papier bringen konnten.

 

Doch keinesfalls ist die Fantasie ein Vorgänger der Musik der Romantik oder des Impressionismus. Sie wurde in der Moderne bloß zu einer weitgehend überflüssigen Kompositionsform. Beethoven komponierte wenige Fantasien, darunter die Mondscheinsonaten.

 

Interessant natürlich auch der Begriff Fantasie. Kannten vormoderne Musiker wie Bach oder Haydn so viele Regeln, dass sie ihre Kompositionen als fantasielos ansahen? Nun, sicher wohl nicht als wertlos. Doch die Noten wurden nicht einfach aus dem Kopf heraus zu Papier gebracht, ohne jegliche Grundlage. Außer bei der Fantasie. Wobei man den Begriff auch einfach als Idee bezeichnen kann, so war er ursprünglich angedacht.

 

Die Fantasie ähnelte dem Hauptsatz der Sonate. Aber die Sonate ist eben in Sätze strukturiert, die Fantasie nicht.

 

In den jeweiligen Epochen gab es natürlich Tendenzen, in welcher Weise die Fantasie verfasst wurde. Manche Barock- und vor allem Romantik-Komponisten entwickelten ihre Fantasien konsequent im Kontrapunkt. Und in der Romantik war die Fantasie ein besonders komplexes und schwer zu spielendes Stück, neben Reminiszenzen und Paraphrasen.

Bekannte Fantasie-Werke

Op. 47 von Arnold Schönberg (1949): Eine Fantasie aus dem 20. Jahrhundert in Barockform. Also gar keine richtige Fantasie, wie es die Komponisten des 18. Jahrhunderts kannten, sondern ein Werk, das starke barocke Elemente beinhaltete. Ohnehin ist es eher eine Sonate mit Trios und Scherzos. Op. 47 ist ein Violinwerk mit Klavierbegleitung.

 

Vor Mozart war die Sonate typischerweise dem Piano oder Cembalo vorbehalten. Die Violine diente als Begleitung. Mozart maß der Violine bei seinen Sonaten die Violine die gleiche Bedeutung zu wie dem Klavier. Schönberg drehte den Barock-Spieß um und schrieb seine Sonate mit Klavierbegleitung.

 

Op. 17 von Robert Schumann (1839): In C-Dur mit drei Sätzen: leidenschaftlich – mäßig – langsam.

Fuge

Ein instrumentales Musikstück, das einer Fantasie, einem Präludium oder einer Toccata folgen kann.

 

Es ist gehalten wie eine Sonate. Die Exposition folgt strengen Regeln, die Durchführung ist freier.

 

Gerade in der Form Fantasie und Fuge ergibt das einen perfekten Gegensatz. Der Barock-Komponist komponiert frei und unbeschwert ein Orgelstück und fällt im nächsten Satz wieder in seine starren Strukturen zurück.

Fugenwerke Übersicht

Fuge in G-Moll von Domenico Scarlatti („Katzenfuge“): Klingt in manchen Abschnitten etwas laufend, mit auf- und absteigenden Intervallen und moderatem Tempo. Scarlettis Katze soll über die Tastatur seines Cembalos gelaufen sein und der Komponist habe diese Melodie aufgeschrieben. Der Spitzname „Katzenfuge“ kam erst im 19. Jahrhundert auf. Die Scarletti-Veröffentlichungen von Clementi oder Czerny verwenden den Begriff.

Scarletti schrieb ein instrumentales Katzen Musikstück

Ludus Tonalis von Paul Hindesmith: Das 25-sätzige Werk von 1942 enthält unter anderem 12 Fugen (2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24). Sie zeichnen sich aus durch akkordlose, dreistimmige Abschnitte. Sie sind sehr reich an Kontrapunkten. Die Fugen vom Ludus Tonalis zu spielen, ohne die Interludien und weiteren Musikstücke, dauert etwa eine halbe Stunde.

 

Ariadne Musica von Johann Caspar Ferdinand Fischer (1702): Besteht aus 20 Präludien, an jedem davon schließt eine vierstimmige Fuge an. Jede Fuge ist in einer anderen Tonart geschrieben als die vorherige. Selbst die Fugen 5 bis 8, jeweils in E-Dur, phyrischem E-Dur, dorischem E-Dur und wieder in E-Dur. Die meisten Fugen stehen jedoch im 4/4-Takt.

In einiger Hinsicht war Fischer dem Bach wirklich voraus, der sein wohltemperiertes Klavier erst einige Jahre später veröffentlichte. Bach kopierte manche Passagen von Fischer einfach, vor allem die Einleitungen, während der weitere Verlauf immer weiter von Fischers Originalwerk auseinanderklafft. Bach schrieb längere Fugen, Fischers sind sehr kurz, teilweise mit weniger als zehn Takten.

Reverie: Ein verrücktes instrumentales Musikstück!

Reverie ist eine Wortschöfung des französischen Begriffs „rever“ = wild reden. Das weist auf etwas verrücktes, manchmal auch träumerisches hin. Reverie-Partituren können das sein, was wir als besonders geisteskrank oder wahnsinnig empfinden. Man bekommt den Eindruck, die Musiker ständen unter dem Einfluss harter Drogen, sie seien nicht ganz bei Sinnen. Die Reverie kann aber auch ästhetisch oder gruselig sein. Bei der Reverie drängen sich oft weniger gewöhnliche Instrumente in den Vordergrund, wie Glocken oder Xylophone. Die sonst zur Begleitung hilfreich sind. Auch Oboe und Klarinette sind gerne verwendete Instrumente, da sie mit ihrem Holz endlose, verträumte Klänge hervorbringen. Mit der Verknüpfung von Karinette und Oboe erhält man den Eindruck, die Musik stamme aus verschiedenen Universen oder wenigstens Galaxien.

 

Die hypnotische Musik von Debussy beinhaltet häufig Reverie-Sätze.

Etüde

Etüde ist das französische Wort für Studie. Selbstverständlich bezeichneten manche deutschen nationalistischen Impressions-Komponisten ihre Etüden als Studien. Norwegische und schwedische entsprechend als Studere oder Studera. Der berühmte Etüden-Dichter Carl Czerny noch nicht. Für ihn waren es einfach Etüden.

 

Manche empfinden Etüden als etwas langweiliges. Sie denken, es sei nur etwas, das dazu bestimmt wäre, ein besserer Spieler zu werden.

Eigentlich sind Etüden gar nicht langweilig. Zwar kommen sie wie Übungsstücke rüber, da ihr Ursprung darin begründet liegt. Doch Komponisten ließen sich oft nur von diesen Übungsstücken beeinflussen und nannten ihr Werk dann „Etüde“. Tatsächlich ist die Etüde ein instrumentales Musikstück, das ein technisches Problem in voller Gänze darstellt.

 

Mit Klavieretüden haben sich besonders Romantiker wie Czerny, Chopin Liszt oder Burgmüller befasst. So ist die Klavieretüde eine sehr ausgereifte Gattung.

 

Klavieretüden von Chopin und Liszt sind sehr anspruchsvoll, da sie technische Probleme in voller Gänze ausformulieren. Czerny-Etüden sind bloße Übungswerke, während Burgmüller versuchte, Etüden für Schüler spielbar zu halten.

 

Der Begriff Etüde ist in der Musik also zweideutig: einerseits ist sie ein bloßes Übungsstück, andererseits ein komplexes Meisterwerk. Komponisten der Spätromantik bauten wiederum auf den Meisterwerken von Chopin und Liszt auf.

Etüden-Stücke

Etüde op. 299 No. 7 in C-Dur von Carl Czerny (1833): Die Schule der Geläufigkeit.

 

Der Name verrät es vielleicht schon: kein einziges der 40 Stücke ist langsam. Sie sind alle in Allegro, Presto oder sogar in Vivaccisimo gefasst. Die Bass-Begleitung des ersten Stücks zeichnet sich durch Dreierakkorde aus. Die Melodie ist von der Struktur her äußerst simpel.

 

25 leichte Etüden von Friedrich Burgmüller: Mehr als ein bloßes Übungswerk, in dem technische Hürden behandelt werden. Merkt man schon an den Titeln der Stücke. Sie tragen Bezeichnungen wie Die Jagd, Zarte Blumen, Die Harmonie der Engel oder Trost. Das deutet darauf hin, dass Burgmüller hundertstes Werk keinesfalls trocken ist, im Gegensatz zu vielen, aber auch bei weitem nicht allen Czerny-Etüden.

Konzert: Ein besonders schwer zu definierendes Wort!

Das Konzert ist nicht immer ein instrumentales Musikstück

Das Concerto, zwei Concerti, drei Concerti, mehrere Concerti, viele Concerti. Im Deutschen greift man manchmal auch auf den italienischen Plural Concerti zurück.

Im Hochbarock entschied man sich, das Konzert dreisätzig zu halten.

Der erste, lange Satz war damals langsam, mit Orchesterbegleitung. Es tauchten aber auch Kadenzen auf, in denen der Solist alleine spielte. Der zweite Satz bestand aus einem inspirierenden lyrischen Stück. Der dritte war schnell, teilweise in Rondo-Form, ebenfalls mit Kadenz-Passagen.

In der modernen Popularmusik ist ein Konzert die Aufführung einer Band, die zahlreiche Songs hintereinander vorführt. Also doch etwas anderes – nicht nur drei Sätze, sondern viele. Auch im 16. Jahrhundert, also instrumentale Musik noch nicht so weit verbreitet war, handelte es sich beim Konzert immer um eine vokale Aufführung. Da Konzert ein italienischer Begriff ist, kannst du dir vielleicht schon denken, dass erstmals Italiener Konzerte nur für Instrumente ohne Gesang schrieben. Doch deutsche Komponisten wie Bach und Händel, die sich sehr von italienischer Musik beeinflussen ließen (siehe Bachs Vivaldi-Variationen), folgten kurze Zeit später.

Die modernen Konzerte eines Musikers werden gesanglich meist von einem einzigen Sänger vorgetragen. Wobei da manchmal das Publikum einspringt. Instrumentale Konzerte sind manchmal für ein einziges Instrument geschrieben, da dient ein Orchester als Begleitung für das Soloinstrument. Vor circa 1750 entstanden hauptsächlich Cembalokonzerte, danach Klavierkonzerte. Konzerte für Streicher tauchen zwar häufig auf, aber wesentlich seltener. Ab dem 20. Jahrhundert wagten sich Komponisten auch an Bläser-Konzerte.

Konzerte, in denen zwei oder drei Instrumente federführend sind, bezeichnet man entsprechend als Doppel– oder als Tripelkonzert, im Gegensatz zum Solokonzert. Irgendwann, bei einer ausreichenden Anzahl an Instrumenten, wird daraus ein Orchesterkonzert. Im concerto grosso übernimmt ein kleines Orchester die Hauptrolle und wird von einem großen Orchester begleitet.

Der Begriff Konzert hat also zahlreiche Bedeutungen, nicht nur zwei wie die Etüde. Im 16. Jahrhundert und auch heute verstehen wir darunter einen Gesang, der von Musik begleitet wird. Also ein Zusammenspiel aus Solo und Instrumentalmusik. Da passt der Begriff, da Konzert übersetzt Zusammenspiel oder auch gegeneinander spielen bedeutet. Andererseits hat ein Konzert für einen einzigen Pianisten wenig mit dem Zusammenspiel verschiedener Instrumente oder dem Zusammenspiel von Gesang plus Instrumenten zu tun… Es sei denn, man betrachtet das Zusammenspiel zweier Hände als solches.

Wenn man nicht gerade ein Werk vor sich hat, das den Begriff Konzert anderweitig deutet, versteht man heute unter einem Konzert ein Werk mit Solostimme und Orchesterbegleitung. Oder eben eine ein- bis zweistündige Gesangsaufführung mit Instrumentalbegleitung (Popmusik).

Präludium

Das Präludium ist der Einleitungssatz eines größeren Werkes. Es kann sich um ein Tanzstücke, eine Rhapsodie, Toccatas oder selbst um Etüden handeln.

Präludium-Stücke

Präludium aus BWV 846 (Das wohltemperierte Klavier), Johann Sebasian Bach, 1722. Dasa wohltemperierte Klavier beginnt mit einem Präludium in C-Dur, die mit einem Akkord endet. Dann schließt eine Fuge an.

 

Kanon-Präludien von Aleksey Stachinsky: Allegro, Vivace, Andante sostenuto und Veloce.

Overtüre: Instrumentales Musikstück mit Symbolcharakter

Der Einleitungssatz einer Oper.

 

Eine Oper ist vergleichbar mit einem Musical: es gibt einen Erzähler und zahlreiche Musikstücke, die das Publikum fesseln. Häufig bekommen wir Lieder zu hören.

 

Doch ist ein Orchester in die Oper eingebunden. Beim modernen Musical sitzt der Produzent vor dem Mischpult und drückt auf Knöpfe. Auch moderne Opernkomponisten produzieren keine Musik mit Beats und Offsprings, sondern schreiben ein Konzert. Doch natürlich können sie die Noten am Computer notieren und das Ganze automatisch zum Testen abspielen.

 

Nochmal was zur Overtüre. Zu Beginn der Renaissance begann die Oper recht einfach. Man dachte sich: das Publikum muss nur kurz warm werden, und schon begann der Hauptteil des Werkes, die Erzählung. Es konnte sich um eine Gesangsaufführung handeln oder ein Trompetenwerk. Bloß in Naturtönen, denn Klappen kannte man um 1600 herum noch nicht.

 

Ab dem Ende des 17. Jahrhunderts wurde aus der Overtüre plötzlich eine komplette Sinfonie oder eine Sonate. Also schon viel umfangreicher. Scarletti erfand die italienische Overtüre mit einem rascheren Allegro-Satz, einer gemächlicheren Adagio-Passage und einem abschließenden Allegro. Französische Overtüren bestehen aus einem langsamen und einem schnellen Teil.

 

In der Wiener Klassik erfand Christoph Gluck die Overtüre, die musikalisch kurz die Geschichte der Oper wiedergibt. In der Zauberflöte von Mozart machen Trompetenklänge den Anfang, da wird Tamino gerade wach und Papageno und die Damen reden auf ihn ein. Dann gibt es eine laufend klingende Streicherpassage. Die soll in der Overtüre die Wanderung darstellen, die Tamino und Papageno unternehmen, um zum Zauberer zu gelangen. Die Trompetenklänge in der Mitte interpretiere ich als die Prüfungen, in denen sich alles entscheidet. Zum Schluss verschwindet die Königin der Nacht, was wiederum durch die abschließenden drei Trompetenklänge dargestellt wird. Ein instrumentales Musikstück zur Hochzeit ist die Hochzeit von Figaro, wo Mozart bei der Overtüre genauso verfährt. Und das soll Mozart alles in zwei Stunden zusammengeschustert haben. Als hätte ihm ein Logenbruder das Tor zum Jenseits geöffnet und die Klänge wären einfach herausgepurzelt. Hätte er noch länger gelebt, wäre ihm das Tor für immer verschlossen geblieben, nach dem Verbot der Freimaurerei in Österreich.

 

Andere Komponisten waren der Meinung, die Overtüre solle besonders fesselnd geschrieben sein, damit das Publikum die Aufmerksamkeit hat, die es für die Erzählung benötigt.

 

Es ist erstaunlich, wie viele unterschiedliche Formen eine Overtüre aufweisen kann!

Passacaglia

Ursprünglich eine Partitur für spanische Tanzmusik, bekannt zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Es handelte sich um Akkordfolgen, die eine Kadenzformel umreißen. Im weiteren Verlauf verstand man darunter eine Partitur mit Tripel-Metrik mit Akkordfolgen in Kadenzformel, basierend auf einem Bass. Hat seinen Ursprung in spanischen Tänzen des 17. Jahrhunderts.

 

Im Verlauf des 17. Jahrhunderts war die Passacaglia in der französischen und italienischen Hofmusik verbreitet.

Instrumentales Musikstück der 70er Jahre

Instrumentales Musikstück der 70er Jahre

Airport Love Theme

 

Root Beer Rag: Ein Rag, der zu einer Zeit geschrieben wurde, als der Ragtime wieder ein wenig aufblühte. Es ist stark von Scott Joplin inspiriert. Blitzschnell und traditionell.

Instrumentales Musikstück der 80er Jahre

This Real Wild House


Summer Madness: Auch in den 80ern noch sehr populär. An einer Stelle findet eine plötzliche Oktavenverschiebung vom F3 hin zum F7 statt, der vom Synthesizer realisisert wird. Als Sample für andere Songs war Summer Madness sehr erfolgreich.

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