Instrumente für Spielmannszüge

Hauptsächlich verwenden Musiker tragbare Instrumente für den Spielmannszug. Wobei es auch größere gibt wie den Schellenbaum. Trommeln werden in der Regel vor den Bauch geschnallt, während Triangeln oder die Claves als Nebeninstrumente leicht zu bedienen sind.

Was ist ein Spielmannszug?

Im Gleichschritt marschierende Musikgruppen traten schon im früheren Mittelalter in Erscheinung. Als die Jahrhunderte vergingen, haben sich jedoch auch zivile Vereinigungen auf diese Weise formiert. 

 

Im Folgenden werden wir uns damit befassen, welche Instrumente für Spielmannszüge eingesetzt werden.

Marschtrommel

Marschtrommeln werden auch als kleine Trommeln bezeichnet. In der Regel sind die beiden Begriffe deckungsgleich, wobei sich die Bezeichnung „Marschtrommel“ auf die Verwendung der kleinen Trommel in früheren Zeiten bezieht.

 

Die Kleine Trommel ist relativ niedrig und wird um den Bauch geschnallt. Kleinere oder weniger kräftiger Menschen können sich auch eine Snare Drum kaufen. Wobei es Musiker gibt, die neben der Trommel Pauke oder Schlagzeug spielen.

 

Die Marschtrommel spielt man mit 2 Schlägeln. Alle anderen Instrumente für Spielmannszüge bauen auf ihr auf, da die Trommel den Rythmus vorgibt. Deshalb befinden sich Trommler in der vordersten Reihe, gleich hinter dem Tambourmajor.

 

Die Paradetrommel sieht der kleinen Trommel sehr ähnlich. Der englische Begriff Snare Drum umfasst auch die Paradetrommel. Die Paradetrommel ist immer höher als der Durchmesser ihrer Spielfläche. Das ist bei der kleinen Trommel nicht immer der Fall.

 

Auch die zylindrische Tenortrommel kommt manchmal zum Einsatz.

 

Die Bongo ist eine kleine kubanische Röhrentrommel. Ihr Membran besteht aus Ziegenfell. Der Korpus wird nach unten hin ein wenig schmaler. In der Kapelle wird die Bongo mit der flachen Hand gespielt. Es gibt 2 Hauptvarianten von der Bongo: das Männchen (macho) und das Mädchen (hembra).

 

Auch die afrikanische Conga kommt manchmal als Alternative zum Einsatz. Das ist jedoch eher selten, da man die Beine erst abschrauben muss. Die Conga ist nicht dazu geeignet, sie vor dem Bauch zu befestigen.

Flöten: Ebenfalls häufige Instrumente für Spielmannszüge

Spielmannsflöte: Wird auch Querpfeife oder Trommelflöte genannt. Wie bei manchen anderen Blasinstrumenten wie der Querflöte spricht man von einem Holzblasinstrument. Das hängt mit dem Aufbau zusammen.

 

In der zweiten Hälfte des Mittelalters wurde die Spielmannsflöte bereits auf unterhaltsamen Veranstaltungen gespielt. Um die Truppen in Bewegung zu versetzen, erhielt die Spielmannsflöte in der Neuzeit ihren Einzug ins Militär.

 

Die Spielmannsflöte ist eines der Instrumente für Spielmannszüge, weshalb sie recht laut ist.

 

Zu einem Spielmannszug gehören viele Flötenspieler. Viel mehr als Trommler.

 

Querflöte/Böhmflöte/Sopranquerflöte: Eine normale Böhmflöte ist für Spielmannszüge etwas ungeeignet, sollte das Stück in der Ces-Stimmung geschrieben sein. Um dem Spieler das Ganze zu erleichern, sollte man ihm eine andere Tonart vorsetzen.

 

Teilweise verwendet man Querflöten mit geschlossenen Klappen.

 

Mit der Diskantflöte werden hohe und schnelle Stücke gespielt. In der Regel wird das Instrument solo gespielt. Es ist kein allzu bekanntes Instrument. Unter anderem deswegen kommt sie auch nicht so seriös rüber wie die bekannten Flötenarten. Schon im Mittelalter fühlten nicht wenige Leute von ihrem Klang genervt. Sie ist alles andere als einfach zu spielen.

Militärlyras: Zeitgemäße Instrumente für Spielmannszüge?

Sie unterscheidet sich etwas von der antiken Lyra. Die zahlreichen waagerecht angeordneten Saiten der Lyra werden mit Schlägeln bedient. Wobei es sich bei den Saiten tatsächlich um Metallstäbe handelt, ähnlich die dem Xylophon.

 

Die Militärlyra ist festlich geschmückt, beispielsweise mit einer Hufeisenform. Bekannter wurde sie im 19. Jahrhundert.

Triangel

Ein Dreieck aus Metall, das an der unteren Kante offen ist. Auch der Schlägel, mit dem die „Angel“ gespielt wird, besteht aus Metall. Außer, wenn man gedämpfter spielen will; dann verwendet man Holz. Als Material für die Herstellung wird Stahl oder Messing, selten auch Silber verwendet.

 

In einem Spielmannszug und in Orchestern haben Triangelspieler eine ähnliche Aufgabe wie Trommelspieler. Sie schlagen in wichtigen Momenten auf ihr Instrument.

 

Als die Triangel vor etwa 600 Jahren bereits häufiger eingesetzt wurde, war sie oft noch viereckig (z. B. trapezförmig).

Becken: Zusatz-Instrumente für Spielmannszüge

2 beschichtete, runde Metallplatten. Zur Legierung wird oft Messing verwendet.

 

Es gibt verschieden große Platten, zum Beispiel mit einem 14- oder 16-Zoll-Durchmesser. Ein großes Becken besitzt einen volleren Klang als ein kleineres.

 

Genauso wie die Militärtrommeln läutet das Becken den Beginn eines Taktes an.

Marimba

Das ist ein großes, mechanisches Aufschlagidiophon (gibt übrigens auch elektrische) mit 4 – 5 Oktaven. Ursprüngliche Modelle aus Lateinamerika haben nur etwas mehr als 3 Oktaven.

 

Mit einem Normalpreis von rund zweitausend Euro zählt sie zu den kostspieligeren Varianten, die in einem Spiemannszug zum Einsatz kommen könnten.

 

Viele Marimbas besitzen ein fahrbares Gestell mit 4 kleinen Rädern. So ist es zwar etwas umständlich, aber dennoch denkbar, die Instrumente für Spielmannszüge zu verwenden. Wenigstens für stehende Aufführungen sind Marimbas brauchbar.

Xylophon

In der Regel meint man damit die Militärlyra. Das echte Xylophon wird kaum für Kapellen verwendet. Wobei manche Anfänger die moderne Lyra noch nie gesehen haben. Da lernen sie lieber erst mal richtig Xylophon zu spielen.

Signalhorn

Das Clairon wird seit langem in Militärkapellen verwendet. Um 1700 nur im osmanischen Reich, später auch in Mitteleuropa. Die Version des Signalhorns, das wir heute kennen, wurde vom Franzosen Antoine Courtois erfunden.

Perkussionsinstrumente

Instrumente, die das Stück noch vielfältiger machen und es mit Leben befüllen.

 

Guiro: Ein hölzernes Instrument mit vielen kleinen Kerben. Die Guiro sieht aus wie eine Gurke und wird auch als Flaschenkürbis bezeichnet. Sie wird mit einem Holzstab angeschlagen. 

 

Claves: Ein sehr leicht zu spielendes Instrument. Einfacher als die Triangel. Der Spieler muss einfach nur die kurzen Holzstäbe aneinanderschlagen.

 

Cymbals: Zwei Metallscheiben. Man hält sie in der Hand und schlägt sie aneinander.

Schellenbaum: Eines der imposantesten Instrumente für Spielmannszüge

Das wohl größte Instrument für Spielmannszüge: Der Schellenbaum! Hier mit 2 Hörnern.

Das ist eine Standarte, die mit einer mittelgroßen Glocke in der Mitte und kleineren Glöckchen am Horn verziert ist.

 

Die Türken haben den Schellenbaum mit ihrer Janitscharenmusik nach Österreich gebracht. Von da an war er ein wichtiger Bestandteil von Kapellen. Nicht ohne Grund heißt der Schellenbaum auf Englisch Turkish Crescent oder auf Deutsch auch Mohammedsfahne. Er ist oben mit einer Mondsichel verziert, in Deutschland, der Niederlande oder Österreich verwendet man auch das Landeswappen. Und in einzelnen Gemeinden die Stadtwappen.

 

Auf deutschen Umzügen hält nur eine Person einen Schellenbaum. Es gibt aber auch Militärkapellen, in denen drei, vier oder gar sechs der Instrumente für Spielmannszüge zum Einsatz kommen.

 

Ursprünglich war der Schellenbaum zwar ein Instrument, doch selbst seine Glöckchen dienen heute nur noch zur Verzierung.

Tambourstab

Ein ziemlich langer Stab, in der Regel 95 bis 115 Zentimeter lang. Er wird vom Stabführer verwendet, der die Kapelle dirigiert. Daneben gibt es noch den Kapellmeister, der einen kürzeren Dirigierstock verwendet.

 

Der Tambourstab ist verziert und sieht festlich aus. Spitze und Kugel sind typischerweise verchromt und bestehen aus Kunststoff. Ein hochwertiger Stab ist gar nicht so günstig, wie man denken würde: er kostet 300 bis 700 US$!

Schellenkranz: Instrumente für Spielmannszüge Schüttelvarianten

Eine „kopflose Tambourine“. Im Gegensatz zu der Tambourine besitzt sie nämlich kein Fell. Deshalb muss man ihn schlagen oder schütteln, um einen Ton zu erzeugen.

 

Der Schellenkranz ist ein Ring aus Holz oder Kunststoff. Um ihn sind in gleichmäßigem Abstand je zwei Metallplättchen angeordnet, die beim Aufeinandertreffen den Ton erzeugen.

 

Meist setzt man den Schellenkranz als Lerninstrument ein. Es ist zumindest keines der typischen Instrumente für Spielmannszüge.

 

Der Schellenkranz wird manchmal auch als Schellenring bezeichnet. Nicht immer handelt es sich tatsächlich um einen Ring, das Instrument ist an einer Seite oft gerade.